Dabei machte er deutlich, dass die DGVT im Reigen der anderen Verbände eine immer bedeutsamere Rolle spielt. Bereits seit einem Jahr ist die DGVT in der Landeskonferenz der Psychotherapeutenverbände als Mitglied vertreten. Die Landeskonferenz (LaKo) entspricht im Wesentlichen der AG der Psychotherapeutenverbände auf der Bundesebene (GK II) und dient dem Austausch aber auch der Vorbereitung von Absprachen über gemeinsames Vorgehen der Verbände nach außen hin. Aus der LaKo heraus ist auch die gemeinsame Musterklage zur angemessenen Honorierung psychotherapeutischer Leistungen entstanden. Auch gemeinsame Stellungnahmen oder Empfehlungen an den Beratenden Fachausschuss Psychotherapie werden hier entwickelt.
Den nächsten wichtigen Punkt stellt die Arbeit im Beratenden Fachausschuss Psychotherapie der KVB dar. Hier werden auch nicht zur Veröffentlichung bestimmte Informationen aus der KV beraten und Vorlagen bzw. Vorschläge für den KV-Vorstand erarbeitet, um die Position der PsychotherapeutInnen einzubringen. Positiv hat sich in der letzten Zeit die Tatsache ausgewirkt, dass im KV-Vorstand mit Rudi Bittner ein Psychotherapeut vertreten ist. Problematisch im gesamten KV-Betrieb ist andererseits, dass unsere Profession in sehr vielen Bereichen nicht mit dem „normalen“ ärztlichen Sektor vergleichbar ist. Auch der KV-Verwaltung fällt es häufig schwer, die Unterschiede zwischen ärztlicher und psychotherapeutischer Tätigkeit zu verstehen und in ihr Handeln zu integrieren.
Dritter Arbeitsschwerpunkt waren die beiden Qualitätssicherungsprojekte für den Bereich der ambulanten Vertragspsychotherapie (für Erwachsene und für Kinder/Jugendliche). Im Bereich QS im Erwachsenenbereich waren wir erst recht spät involviert, so dass unser Einfluss nicht mehr groß war. Wir waren erst nach der Machbarkeitsstudie involviert, in der sich zeigte, dass die Konzeption (sehr tiefenpsychologisch) sich nicht bewährte. Bei der darauf folgenden Überarbeitung der Messinstrumente konnten wir aber (zumindest teilweise) unsere Ansicht einbringen und durchsetzen. Dieses QS-Projekt wird im April 2007 in eine Pilotphase mit 200 beteiligten Praxen gehen. Alle Praxen werden aber noch gesondert angeschrieben.
Im QS-Projekt KJP-Therapie waren wir von Anfang an mitbeteiligt und haben die Vorbereitung auch mitfinanziert. Die Konzeption wurde bereits dem KV-Vorstand vorgestellt und wird demnächst dem beratenden Fachausschuss präsentiert. Von Seiten des KV-Vorstands wurde dieses Projekt begrüßt. Es geht nun um die Finanzierung der Machbarkeitsstudie. Diese können die Verbände nicht mehr finanzieren. Aber auch in dieser Richtung kamen positive Signale.
Heiner Vogel berichtete den ca. 30 Teilnehmer/innen der regionalen MV anschließend über die Kammerarbeit der letzten Jahre. Die DGVT war/ist in mehreren Ausschüssen (Anke Pielsticker: Berufsordnungsausschuss; Barbara John: Finanzausschuss) vertreten, Rudi Merod und Heiner Vogel sind Mitglieder der Delegiertenversammlung und Heiner Vogel ist zudem Mitglied im Vorstand. In der Vorstandsarbeit konnten in den letzten Jahren zahlreiche Projekte angegangen werden, die den Zielen der DGVT entsprechen und von uns maßgeblich mitgefördert oder initiiert wurden: Enge Kontakte zur Wissenschaft, Förderung der Partizipation der PiA (Satzungsregelungen, regelmäßige Treffen mit Vertretern, Ausbildungsverbesserungen (Treffen mit den Instituten, Kontakte mit der Regierung) Förderung von Angestellten-Themen (Sozialpsychiatrie, Mittelzuschüsse für Beratungsstellen), Mitgliederorientierung (Rundschreiben, regelmäßige regionale Mitgliederversammlungen), Einbezug der Versorgungsperspektive bei vielen Vorhaben und Stellungnahmen der Kammer. Die Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit der Kammerarbeit war dabei immer wieder Thema; hier konnten die Vorhaben / Anträge der DGVT nicht alle umgesetzt werden. Daraus ergeben sich auch Ziele für die nächste Wahlzeit/Delegiertenzeit: Beitragserhöhungen vermeiden, weiteres Engagement für Angestellte / Psychotherapie in Institutionen, Verbesserung der Ausbildungsbedingungen für Psychotherapeuten (PiA), Verbesserung der Transparenz der Kammerarbeit u.v.a.
KJP-Liste: Die Organisation dieser Liste hat Elke Schweizer übernommen. Es haben sich bereits ausreichend Kollegen und Kolleginnen gefunden, die eine eigene DGVT- oder eine Verhaltenstherapeuten-Liste für die Wahl erstellen wollen. Es erscheint nicht sinnvoll eine gemeinsame Liste mit psychoanalytischen oder tiefenpsychologischen Verbänden zu machen, da dies wahrscheinlich die Wahlchancen für unsere Kandidaten verringern würde (angesichts des bayerischen Kammerwahlrechts). Die Kollegen und Kolleginnen, die sich bereit erklärt haben, auf unserer Liste zu kandidieren, treffen sich, um das Programm und alles weitere im kleineren Kreis zu besprechen.
PP-Liste:Rudi Merod und HeinerVogel berichten, dass sie von verschiedenen Verbänden angesprochen worden sind, die an einer gemeinsamen Liste interessiert sind. Wichtig erscheint es, möglichst viele unserer KandidatInnen in die Kammer entsenden zu können, um eine absolute Mehrheit der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (Vereinigung/DPTV) zu verhindern. Dabei soll auch aufgezeigt werden, dass die Ziele, für die die DGVT eintritt, über die Vertretung der Niedergelassenen deutlich hinaus gehen und einerseits eine wirksame Positionierung der Angestellten umfassen, andererseits aber auch eine Verbesserung der Gesamtversorgungssituation für psychisch Kranke anstreben. Was die Psychotherapie-Perspektiven angeht, vertritt die DGVT einen prinzipiell wissenschaftlich fundierten verhaltenstherapeutischen Ansatz, der aber auch eine Methodenoffenheit umschließt und eine dogmatische Schulenorientierung (beispielsweise in den Psychotherapie-Richtlinien) in Frage stellt. Die zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung wahrscheinlichste Konstellation sollte daher eine eigene VT-Liste sein, die zusammen mit AVM, DVT und der Sektion Klinische der Deutschen Gesellschaft für Psychologie gebildet wird. Die MV stimmt dafür, weitere Gespräche mit allen Verbänden zu führen, überließ es aber den Sprechern, eine Entscheidung über eine Listenverbindung zur Kammerwahl zu treffen.
Beim letzten Treffen der Ärzte- und Psychotherapeutenverbände in Unterfranken am 8. November stand neben dem Gesundheitsreformgesetz vor allem die aktuelle Entwicklung in der KV im Vordergrund: Der KVB-Vorstand hat im Sommer – an der Delegiertenversammlung vorbei – eine umfangreiche Neuorganisationen der KVB-Struktur beschlossen, neben anderen Bezirksstellen soll auch diejenige in Würzburg geschlossen werden. Mit dem vordergründigen Argument der Rationalisierung würden die mitgliedernahe Arbeit der KV und die Dienstleistungsorientierung damit erheblich beeinträchtigt. Die DGVT hat, wie alle anderen beteiligten Verbände, ein Protestschreiben an den KV-Vorstand unterschrieben, in dem eine Revision dieses Beschlusses und insbesondere auch eine Einbeziehung der Delegiertenversammlung in die weitere Planung gefordert wird.