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Bericht der Landesgruppe Bayern

Von: Barbara John, Rudi Merod, Heiner Vogel

In der zweiten Februarhälfte (vom 14.-27.2.) fanden in Bayern die Kammerwahlen statt. Die DGVT war mit neun anderen Verbänden ein Wahlbündnis "Gemeinsame Liste" eingegangen, welches in den beiden Wahlkörpern, den Psychologischen PsychotherapeutInnen und den Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, jeweils eine gemeinsame Liste erstellt hatte.


Diese Liste hatte sich die Vielfalt verschiedener Verfahren und Tätigkeitsfelder, die engagierte Kooperation sowie die wissenschaftlich begründete Weiterentwicklung der Psychotherapie und der psychosozialen Versorgung auf die Fahnen (=ins Wahlprogramm) geschrieben. Zu den beteiligten Verbänden gehören ferner: AVM, BKJ, BDP, DFT, DPTV, GwG, Krankenhauspsycho­therapeutInnen (BVKP/VDbB), MEG und Vereinigung der Kassenpsychotherapeuten.

Die meisten Stimmen, und zwar 3.058, hatte mit großem Abstand - über alle Listen hinweg - Karin Tritt (Gemeinsame Liste, DFT) erhalten, der Nächstplatzierte (Rudi Bittner, Gemeinsame Liste, Vereinigung) erhielt 1.765 Stimmen, Rudi Merod als Drittplatzierter (Gemeinsame Liste, DGVT) erhielt 1.518 Stimmen.

Das Ergebnis der Wahlen war dementsprechend hinsichtlich der Verteilung der Sitze für die Listen nicht gerade überraschend: Die Gemeinsame Liste erhielt 42% der Stimmen bei den PsychotherapeutInnen (16 Delegierte); es folgt die Integrative Liste (v.a. DGPT und BVVP) mit 31% (12 Delegierte) sowie 12% (4 Sitze) für die Liste der Sektion Klinische Psychologie des BDP u.a., 7% (3 Sitze) für die "Systemiker-Liste" und je einem Sitz für die GNP-Liste, für die DVT-Liste und die Liste des Verbands Psychologischer Psychotherapeuten im BDP. Bei den Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen errang die VAKJP-Liste 51% (4 Sitze), die Gemeinsame Liste 36% (2 Sitze) und 1 Sitz ging an die Systemikerliste. Das Wahlverfahren, welches dem PP-Wähler in Bayern insgesamt 38 Stimmen zubilligte, die bis maximal 3 Stimmen zu häufeln waren, ergab so manche Überraschungen und Veränderungen in den Listenreihenfolgen. Von der DGVT konnten Rudi Merod und Heiner Vogel einen Platz in der Delegiertenversammlung erringen.

Damit hätte alles klar sein können. Die Gemeinsame Liste als Wahlsieger (mit 18 vom 45 Sitzen) ging in die Koalitionsgespräche. Bald waren potentielle Koalitionspartner gefunden und ein Koalitionsprogramm geschrieben. Alles scheiterte aber nach vielen langen Beratungen und hitzigen Diskussionen daran, dass die Gemeinsame Liste sich untereinander nicht auf einen Spitzenkandidaten einigen konnte, oder besser auf ein Spitzentrio. Und so standen in der Wahl des Präsidenten bei der 1. Delegiertenversammlung am 9. April Dr. Nikolaus Melcop von der Gemeinsamen Liste (Vereinigung) gegen Dr. Karin Tritt von der Gemeinsamen Liste (DFT). Es folgten weitere Kampfabstimmungen. Gewählt wurden schließlich: als Präsident Nikolaus Melcop (Vereinigung). Gerda B. Gradl (DPTV) und Peter Lehndorfer (VAKJP) wurden als Stellvertreter gewählt und als Beisitzer: Ellen Bruckmayer, Karin Tritt, Rainer Knappe und Heiner Vogel.

Außerdem wurden in der Konstituierenden Sitzung der Kammerversammlung noch der Finanzausschuss und die 13 bayerischen Delegierten für die Gründungsversammlung der Bundespsychotherapeuten­kammer (Heiner Vogel ist dabei) gewählt. In den Finanzausschuss wurde Barbara John, die dort bereits in der Phase des Gründungsausschusses aktiv mitwirkte, gewählt.

Auch wenn der Verlauf und das Vorspiel der Vorstandswahl insgesamt nicht vom Konsens, der eigentlich mit dem Wahlprogramm versprochen war, geprägt war und einige Narben zurückgeblieben sind, so werden wir doch im Weiteren versuchen, konstruktiv und engagiert in der Kammer mitzuwirken.


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