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Treffen des "Nordverbundes" der DGVT-LandessprecherInnen

Von: Peter Hegeler

Erscheint in Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, 32 (2), Suppl. 2 'Rosa Beilage'


Am 8. Juli trafen sich im Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf die LandessprecherInnen der norddeutschen Bundesländer.

Teilnehmer/innen:
Hamburg: (Bernd Kielmann/Andreas Horn)
Schleswig-Holstein: (Detlef Deutschmann/Bernhard Schäfer)
Mecklenburg-Vorpommern: (Jürg Niemann/Peter Sadowski)
Niedersachsen: (Dieter Haberstroh)
Bremen: (Renate Goldstein/Peter Hegeler)

Zu Beginn erfolgte ein Austausch über die Entwicklung der Kammergesetzgebung bzw. Wahlen in den einzelnen Ländern. Am aktuellsten ist die Kammerwahl in Bremen. Dort wird am 18. Oktober gewählt. Die Kollegen der anderen Bundesländer trugen mit ihren Ideen zu Überlegungen zum Wahlkampf in Bremen bei.

Ein wichtiger Punkt, der in jedem Land ausführlich diskutiert werden muss, sind die Kosten der Kammer, bzw. Preis-Leistungsverhältnis bei den Kammerbeiträgen. In Niedersachsen ist beispielsweise ein fester Betrag von 300 DM bzw. bei Teilzeitbeschäftigten 150 DM und bei Arbeitssuchenden von 100 DM festgelegt worden. Dafür soll ein Volljurist als Geschäftsführer angestellt werden. Niedersachsen hat etwa 6x so viele Psychotherapeuten wie Bremen, so dass in Bremen deutlich höhere Kammerbeiträge zu erwarten sind. Es wurde überlegt, ob der zu erwartende höhere Beitrag in Bremen auch qualitativ hochwertige Leistungen ermöglicht. Wenn zusätzliche Dienstleistungen eingekauft werden müssen, wird man eventuell zuzahlen müssen.

Bei der in dem Entwurf der Kammersatzung in Bremen vorgesehenen und auf den ersten Blick gerechteren Beitragsermittlung (prozentual am Einkommen bemessen) ist zu befürchten, dass beträchtliche Verwaltungszeit und -kosten entstehen.

Besonders die Angestellten und die Bremerhavener Kolleginnen und Kollegen sollen für die Wahl noch einmal mobilisiert werden. Sowohl der Gründungsausschuss als auch die Mitglieder selber haben die Bedeutung der Kammer, so lassen viele Gespräche vermuten, offenbar noch nicht erkannt.

Im Gegensatz zu den Flächenstaaten ist die Situation zwischen den Verbänden in Bremen entspannter. Die Bremer Kollegen verstehen zwar das Interesse der anderen Landesdelegierten an dem "Pilotprojekt" Bremer Kammerwahl, weisen aber auf die Besonderheiten in Bremen hin (überschaubare Mitgliederanzahl, gute Kontakte zum Vorsitzenden des Gründungsausschusses und dessen Bereitschaft, mit der DGVT zusammenzuarbeiten).

In den anderen Bundesländern sind die Aktivitäten unterschiedlich weit gediehen. Sehr weit ist die Entwicklung in Niedersachsen. Von dort wurde ausführlich berichtet. In Mecklenburg-Vorpommern mit werden erste Schritte unternommen. In Schleswig-Holstein ist der Änderungsentwurf des Heilberufsgesetzes den Landesdelegierten der DGVT zugegangen.

Abschließend wurde die Frage der psychotherapeutischen Notfallversorgung in der ambulanten Psychotherapie diskutiert. Einerseits könnten so kurze Kriseninterventionen abgerechnet werden, ohne sie als probatorische Sitzungen ausweisen zu müssen, andererseits bedeutete eine Zusage zu einer Betreuung psychologisch-psychotherapeutischen Notfallpatienten auch, dass entsprechende Angebote vorgehalten werden müssen.

Weitere Sitzungen sollen folgen, da alle Anwesenden von der Zweckmäßigkeit solch einer Sitzung überzeugt waren, nicht zuletzt auch als Hilfe, bei der Flut von Informationsmaterial Schwerpunkte zu setzen und Informationen weitergeben zu können, die einer eigenen Einschätzung entstammen und nicht offiziellen Verlautbarungen.


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