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Bericht der Landesgruppe Schleswig-Holstein ('Rosa Beilage' zur VPP 3/2003)

Von: Bernd Schäfer und Detlef Deutschmann

Neues aus Schleswig-Holstein

 

Ergebnisse der Kammerwahl

Am 10.07.03 endete die Wahl zur ersten Psychotherapeutenkammer Schleswig-Holsteins. Für die Psychologischen Psychotherapeuten bewarben sich insgesamt 53 KandidatInnen um 15 zu vergebende Sitze. Zunächst die Ergebnisse unserer KandidatInnen (DGVT + Freie Liste):

Detlef Deutschmann: 15. Platz mit 141 Stimmen

Dr. Dietmar Ohm: 16. Platz mit 139 Stimmen

Bernd Schäfer: 20. Platz mit 124 Stimmen

Helga Sander: 23. Platz mit 116 Stimmen

Wolfgang Chrosziewski: 26. Platz mit 111 Stimmen

Brigitte Halenta: 33. Platz mit 91 Stimmen

Peter Petereit: 34. Platz mit 80 Stimmen

Andrea Radvan: 37. Platz mit 74 Stimmen

 

Unser wichtigstes Ziel war es, in der Kammerversammlung vertreten zu sein. Dieses Ziel haben wir mit der Wahl von Detlef Deutschmann erreicht. Angesichts der zur Wahl stehenden Konkurrenz war das sicher nicht einfach und ist deshalb umso höher zu bewerten. Detlef vertrat die DGVT-Positionen ja bereits in der Landeskonferenz und zuletzt im Errichtungsausschuss, weshalb sein Stimmenanteil sicher auch als Honorierung dieser häufig nicht einfachen Arbeit betrachtet werden kann. Nicht einfach weil meist als Einzelkämpfer tätig, und dies v.a. beim Einsatz für transparente und demokratische Kammerstrukturen, sowie für eine zurückhaltende Kostengestaltung. Da im Wahlkampf natürlich alle KandidatInnen auch für Transparenz, Demokratie und Sparsamkeit eingetreten sind, darf man gespannt darauf sein, wie sich die Kammerversammlung zu diesen Punkten faktisch stellen wird. Mit etwas Glück kann aber die Verstärkung auch aus den eigenen Reihen kommen, denn mit Dietmar stellen wir auch den "Besten vom Rest". Nimmt jemand sein Mandat nicht an oder gibt es im Laufe der Legislaturperiode zurück, kann Dietmar in die Kammerversammlung nachrücken.

Erfreulich sind auch die hohen Stimmenanteile unserer weiteren KandidatInnen. Sie zeigen uns, dass wir mit unseren Positionen weit über unsere eigene Mitgliedschaft hinaus Unterstützung gefunden haben. Wir sehen dies als deutlichen Hinweis darauf, dass unsere Vorstellungen in der Kammer (=Gemeinschaft aller Zwangsmitglieder) mehr Rückhalt haben, als im gewählten Gremium (=Kammerversammlung). Nach unserem Demokratieverständnis kann dies nur als Auftrag verstanden werden mit dafür Sorge zu tragen, dass diese Stimmen auch weiterhin vernehmbar bleiben und von den gewählten Vertretern nicht ignoriert werden können. Die Kammer, das sind wir alle, und die Kammerversammlung ist zur Ausgewogenheit verpflichtet. Wir sehen uns jedenfalls aufgefordert nicht nur unsere(n) gewählten Vertreter tatkräftig zu unterstützen, sondern die Arbeit der Kammerversammlung auch von Aussen aufmerksam und kritisch zu verfolgen, und uns bei Bedarf aktiv einzumischen.

Betrachtet man die Zusammensetzung der gewählten Vertreter insgesamt, bleibt kritisch anzumerken, dass eine deutliche Überrepräsentanz niedergelassener KollegInnen entstanden ist. Dies war zu befürchten und Sie wissen, dass wir im Vorfeld dieser Wahlen einiges unternommen haben, um die angestellten und verbeamteten KollegInnen zu mobilisieren. Dies war ganz sicher nicht fruchtlos, hat aber letztlich nicht gereicht, um eine repräsentativere Zusammensetzung der Kammerversammlung zu bewerkstelligen. Wir wissen dabei nicht, ob es die Angestellten waren, die nicht gewählt haben (Wahlbeteiligung insgesamt bei ca. 70%), oder ob sie auch mehrheitlich Niedergelassene gewählt haben. Nach unserer Einschätzung ist es zwar gelungen, diese Kräfte wach zu rütteln, aber es ist nicht gelungen, sie auch zu bündeln, um den starken Bündnissen der Niedergelassenen etwas adäquates entgegenzusetzen. Es wird jedenfalls spannend sein zu sehen, wie die Kammerversammlung bei Interessenkonflikten handeln wird, bzw. welche Rolle Belange von Angestellten überhaupt spielen werden. Auch hier ist kritische Begleitung angesagt, und wir werden sicher in unseren Bemühungen fortfahren, diesen Interessen mehr Gewicht zu verschaffen.

Bleibt vorerst noch der Dank an all die Kolleginnen und Kollegen, die ihre Interessen bei uns gut aufgehoben sahen und uns gewählt haben, und bei allen, die uns in der Vorbereitung unterstützt haben, von unserer Bundesgeschäftsstelle in Tübingen über unseren Bundesvorstand bis hin zu zahlreichen Kolleginnen und Kollegen vor Ort.

Soviel an dieser Stelle. Aktuelleres können Sie der "Rosa Beilage" entnehmen.

Was noch?

Wir haben uns entschieden, unsere regionalen Mitgliederversammlungen bis auf Weiteres einmal im Jahr abzuhalten. Die nächste wird demnach erst im Frühjahr 2004 anstehen, wobei der genaue Termin noch nicht festgelegt ist. Anregungen für ihre Gestaltung sind jederzeit herzlich willkommen, genauso wie Anregungen zur Gestaltung der Landesgruppenarbeit. Gerade jetzt, nach gelaufener Kammerwahl, dürfte die Gelegenheit auch für alle Mitglieder ohne Approbation günstig sein, ihre Wünsche einzubringen. Treten Sie mit uns in Kontakt, entweder über einen der beiden Landessprecher (siehe Anschriftenliste) oder auch über schleswig-holstein(at)dgvt(dot)de.


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