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Bericht der Landesgruppe Niedersachsen ('Rosa Beilage' zur VPP 2/2007)

Von: Elisabeth Jürgens (Kontakt: niedersachsen@dgvt.de)

Am 19.4.07 fand in Niedersachsen die Mitgliederversammlung der DGVT-Landesgruppe statt. Ihr voraus gegangen war eine Fortbildung zum Thema Qualitätssicherung in der psychotherapeutischen Praxis, der Referent war Heinz Liebeck (Universität Göttingen).


Einer der inhaltlichen Schwerpunkte dieser regionalen MV waren die Zukunftsaussichten der jungen PsychotherapeutInnengeneration, insbesondere der verhaltenstherapeutisch arbeitenden Kinder und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP). Trotz bestehender psychotherapeutischer Unterversorgung für Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen (siehe auch den Bericht im Niedersächsischen Ärzteblatt vom April 2007) ist es für die KJP fast unmöglich, einen Kassensitz zu erwerben. Die regionale Fachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie plant Aktionen zu diesem Thema und erhielt von den LandesgruppensprecherInnen und der Mitgliederversammlung Unterstützung für ihr Vorhaben. Außerdem wurden auf der MV Landessprecher wieder- bzw. neu gewählt. Die Landesgruppe hat damit wieder drei LandessprecherInnen: Klaus Ditterich, Dieter Haberstroh und Elisabeth Jürgens.
Wie schon in den letzten Ausgaben der Rosa Beilage berichtet, hat sich die Landesgruppenarbeit inzwischen auf eine breitere Basis stellen lassen, so dass nunmehr regelmäßige Treffen zu berufspolitischen Themen stattfinden. Ein Arbeitsthema berührt die Information der Psychotherapeutenkammer Niederdsachsen (PKN) zu den neuen curricularen FortbildungenSexualtherapie PKN und Qualifizierte Palliativ-Behandler PKN. Die Teilnahme an diesen Fortbildungen soll künftig Voraussetzung dafür sein, sich auf einer Liste der für diese Thematik qualifizierten Behandler setzen lassen zu können. Die DGVT-Landesgruppe kritisiert dieses Zertifizierungsvorhaben aus folgenden Gründen: Zum einen stellen die zusätzlichen Zertifizierungen eine Abwertung der Approbation dar. Auch wenn es formal weiterhin möglich sein soll, dass approbierte PP und KJP „das breite Spektrum psychischer Erkrankungen behandeln können“, wie die PKN selbst schreibt, so stellt sich mittelfristig doch die Frage, welche Konsequenzen es für diejenigen KollegInnen haben wird, auf entsprechenden Listen der PKN nicht geführt zu werden. Allein die Existenz einer Liste mit besonders qualifizierten BehandlerInnen für ein bestimmtes Thema suggeriert doch, dass andere hierfür nicht so qualifiziert sind! Ebenso irritierte uns ein Blick in die Referentenliste für die Curricula, die notwendigerweise besucht werden müssen, um zu einem solchen Zertifikat zu kommen: Den Namen eines Mitglieds der PKN-Kammerdelegierten dort zu entdecken weckt doch ein gewisses Misstrauen: Von den von uns gewählten KammervertreterInnen erwarten wir eigentlich etwas anderes, als dass sie Fortbildungsregelungen beschließen, von denen sie selbst dann die finanziellen NutznießerInnen sind. Für junge Kollegen und Kolleginnen, die nach erheblichen finanziellen Belastungen zur Erlangung ihrer Approbation nun neuen Fortbildungsauflagen mit entsprechenden Kosten entgegen sehen, ist diese „Neuerung“ besonders bitter.

Wir planen als Landesgruppe einen entsprechenden offenen Brief an die PKN und werden Sie weiter auf dem Laufenden halten.
Für diejenigen, die Lust haben, uns bei unserer Arbeit zu unterstützen:

  • Das nächste Treffen der Landesgruppe ist am 4.7.07 um 20 Uhr bei Dieter Haberstroh, Stephanusstr. 9, Hannover-Linden.
  • Die regionale Fachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie trifft sich wieder am 4.9.07, 20 Uhr, in der Praxis von Katrin Russ, Seelhorststr. 53, in Hannover.

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