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Bericht der Landesgruppe Niedersachsen (Rosa Beilage zur VPP 2/2008)


Bericht über die Mitgliederversammlung der Landesgruppe Niedersachsen der DGVT
Die regionale Mitgliederversammlung der Landesgruppe Niedersachsen am 3. Juni 2008 war mit fast 50 TeilnehmerInnen recht gut besucht. Im ersten Teil des Abends hielt Prof. Michael Borg-Laufs einen Vortrag über psychisch kranke Eltern und ihre Kinder. Nach einer kurzen theoretischen Einführung in das Thema zeigte der Referent Videoausschnitte von der Exploration einer betroffenen jungen Erwachsenen, die ihre Kindheit mit einer psychisch erkrankten Mutter schilderte. Anhand dieser Darstellung verdeutlichte Michael Borg-Laufs sowohl die Probleme betroffener Kinder, als auch mögliche Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten. Insbesondere das eindrückliche Videointerview fand bei den TeilnehmerInnen großen Anklang.

Im zweiten Teil der Mitgliederversammlung berichtete die Landessprecherin Elisabeth Jürgens zunächst von den Aktivitäten der DGVT-Landesgruppe. Seit Januar 2007 treffen sich interessierte Mitglieder der Landesgruppe regelmäßig und arbeiten gemeinsam an berufspolitischen Themen. Außerdem ist die Landesgruppe in verschiedenen politischen Gremien in und außerhalb der DGVT vertreten: Innerhalb der DGVT in der Bundesfachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie sowie im Länderrat, außerhalb der DGVT in der Landeskonferenz der Vertragspsychotherapeuten, einem Zusammenschluss von PP, KJP und Ärzten der sogenannten „sprechenden Medizin“. Inhaltliche Schwerpunkte der Landesgruppenarbeit des letzten Jahres lagen in der Entwicklung einer Geschäftsordnung (s. u.), sowie der Auseinandersetzung mit den von der PKN entwickelten curricularen Fortbildungen Sexualtherapie und Palliative Psychotherapie. Hierzu wurde eine Stellungnahme in Form eines offenen Briefes verfasst, die den DGVT-Mitgliedern über die Rosa Beilage der VPP zugänglich gemacht wurde und außerdem noch an die Kammerdelegierten der PKN verschickt wird. Die Landesgruppe tagt etwa alle 2 Monate und freut sich über interessierte neue Mitglieder. Termine und Orte für die Treffen sind über die Landessprecher direkt (E-Mail: nds(at)dgvt(dot)de), bzw. Ankündigungen in der Rosa Beilage zu erfahren.

Im Anschluss berichteten die Delegierten der DGVT in der Kammerversammlung, Dieter Haberstroh und Heinz Liebeck, von ihrer Arbeit in der PKN und insbesondere vom Deutschen Psychotherapeutentag im Mai in Bremen. In der PKN konnten Vorschläge zu weiteren curricularen Fort- bzw. Weiterbildungen bislang verhindert werden, ebenso wird es vermutlich zunächst keine Beitragserhöhungen geben. In der Bundespsychotherapeutenkammer gibt es unterschiedliche Bestrebungen im Blick auf neue Weiterbildungen: Der Vorstand strebt diese grundsätzlich an. Beschlossen wurde zunächst, dass das derzeit vorbereitete Forschungsgutachten zum Psychotherapeutengesetz[1] abgewartet werden soll. Bis zu dessen Abschluss wird es hier keine neuen Entscheidungen zu Weiterbildungen geben, insbesondere nicht für die Bereiche F1 bis F9 ICD-10. Ein Antrag von Delegierten der DGVT verschiedener Länder, auf weitere Weiterbildungsregelungen ganz zu verzichten, wurde vom 12. Deutschen Psychotherapeutentag knapp abgelehnt. Das von der DGVT initiierte Nordkammer-Projekt hat sich bislang noch nicht umsetzen lassen. Es wird jedoch weiterhin ein Thema für die Landesgruppe sein.

Es folgte der Bericht von Katrin Russ zur Arbeit der regionalen Fachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Niedersachsen. Die Gruppe trifft sich in regelmäßigen Abständen in ihrer Praxis in der Seelhorststraße in Hannover. Berufspolitische Themen und Fragen zur Umsetzung von QS/QM in die praktische Arbeit, sowie ein gemeinsamer Fortbildungstag (Spiele in der therapeutischen Arbeit mit Kindern) waren inhaltliche Schwerpunkte des letzten Jahres. Auch diese Gruppe freut sich über Zulauf von weiteren Interessierten KJP.

Nach diesen Berichten wurde über den dem Einladungsschreiben zur MV beigelegten Entwurf einer Geschäftsordnung abgestimmt. Sie wurde ohne Gegenstimme bei 5 Enthaltungen angenommen.

Im Anschluss erfolgten die Wahlen der LandessprecherInnen: Elisabeth Jürgens, deren Amtszeit nach zwei Jahren abgelaufen war, wurde von der MV einstimmig bei einer Stimmenthaltung wieder gewählt. Für den zurück getretenen Dieter Haberstroh kandidierte Susanne Schöning, die ebenfalls einstimmig bei einer Stimmenthaltung gewählt wurde. Klaus Ditterich ist als Landessprecher erst ein Jahr im Amt und musste darum nicht neu gewählt werden (die Amtsperiode dauert zwei Jahre). Die Landesgruppe dankte den ehemaligen Landessprechern Dieter Haberstroh und Heinz Liebeck herzlich für ihre jahrelange engagierte Tätigkeit!

Klaus Ditterich, Elisabeth Jürgens, Susanne SchöningKontakt: nds@dgvt.de


[1] http://www.med.uni-jena.de/mpsy/  -> Forschung -> Forschungsgutachten zur Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten und zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten


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