Am Ende diesen Jahres kann man eine erste Bewertung der Änderung der Beitragsordnung der Kammer wagen: insgesamt scheint es, dass der einkommensbezogene Beitrag mit größerer Akzeptanz einhergeht als der Einheitsbeitrag davor. Zunächst aber war die Verunsicherung groß: viele wussten nicht so recht, was offen gelegt werden musste, wo dies im Steuerbescheid steht u. ä. Man kann davon ausgehen, dass diese Verwirrung angesichts der vielen Zahlen in einem Steuerbescheid im nächsten Jahr nicht mehr in diesem Maß herrschen wird. Und ärgerlich, das soll nicht verschwiegen werden, waren auch Einige, die diese Offenlegung nicht gut heißen. Tatsächlich gibt es vergleichsweise wenige Widersprüche, die aufrechterhalten wurden und nicht in einigen Gesprächen mit der Geschäftsstelle geklärt werden konnten. Es zeigte sich zur Überraschung des Vorstands, dass eine Punktlandung zwischen erwarteten und tatsächlichen Einnahmen bei den Angestellten zu verzeichnen ist, war hier doch die Unsicherheit viel größer bei der Festlegung des Hebesatzes als bei den niedergelassenen KollegInnen. Bei den Selbstständigen wurde allerdings mehr Geld als veranschlagt eingenommen, was wohl an Rückzahlungen durch die KV lag, die anfangs nicht einberechnet werden konnten. Demzufolge hat die Vertreterversammlung am 29.11.08 auf Antrag des Vorstands beschlossen, den Hebesatz für die Angestellten beizubehalten, den für die Selbstständigen von 0,96 auf 0,89 zu senken. Es bleibt also bei einer Konstanthaltung der Beiträge. Das „zuviel“ bezahlte Geld wurde im laufenden Jahr nicht ausgegeben, sondern wird als Rückstellung für die Selbstständigen angelegt. Dies hat den Vorteil, dass im Fall eines zu niedrigen Hebesatzes und damit einhergehenden Mindereinnahmen dieses Geld zum Ausgleich verwendet werden und auf eine schnelle Erhöhung des Hebesatzes verzichtet werden kann. So können Schwankungen ausgeglichen werden und man kann sich auf einen Hebesatz in einer gewissen Höhe verlassen. Der durchschnittliche Beitrag für 2009 liegt damit immer noch deutlich unter dem früher einmal gezahlten Einheitsbeitrag von 475 €.
Im November gab es Veränderungen im Kammervorstand: Sascha Gönner von der Transparenzliste hat seinen Rücktritt erklärt, nachdem es über Monate massive Auseinandersetzungen in den Vorstandssitzungen gab. Diese bezogen sich auf unterschiedliche Auffassungen bzgl. des Engagements der Vorstandsmitglieder (zuviel vs. zu wenig), vor allem aber auf die Höhe des Haushalts. Für uns Delegierte der DGVT-Liste steht, wie im Wahlkampfflyer dargelegt, nicht das Sparen um des Sparens willen im Vordergrund, sondern inhaltlich sinnvolles Sparen, wo immer es geht. Sparen bzw. Geldaufwendungen sind daher eng mit inhaltlichen berufspolitischen Überlegungen verbunden. Wir werden weiter diesen Kurs verfolgen, da wir davon ausgehen, dass die PsychotherapeutInnen in Rheinland-Pfalz sehr unzufrieden wären mit einer Kammer, die zwar auch viel Geld kostet (eine gewisse Infrastruktur muss ja vorgehalten werden), aber dann noch nicht einmal berufspolitisch etwas erreicht. Wo sich Sparpotentiale ergeben, werden wir versuchen, sie durchzusetzen, wobei sich dies noch nicht einmal immer mit sparwilligen Listen umsetzen lässt, wie sich in der letzten Vertreterversammlung zeigte. Zunächst wird der Vorstand nun mit vier Mitgliedern weitermachen, Bis zur nächsten Vertreterversammlung Ende März soll in Ruhe über das weitere Vorgehen und mögliche Nachbesetzungen verhandelt werden.
Auf der letzten Vertreterversammlung am 29.11. informierte Herr Krause von der Bundespsychotherapeutenkammer in einem Vortrag über die bevorstehende Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und des Heilberufeausweises (HBA). Deutlich wurde dabei, dass auf die Kammern in diesem Zusammenhang viel Arbeit zukommen wird, da sie verpflichtet sind, die Einführung insgesamt zu begleiten und den HBA auszugeben. Diese Aufgaben haben sich die Kammern nicht ausgesucht, sondern sie wurden von politischer Seite dazu „ausersehen“. Wir werden diese zusätzlichen Aufwendungen über Gebühren für den HBA gegenfinanzieren, da nicht jeder Psychotherapeut einen HBA braucht und es von daher nicht vertretbar wäre, dass alle mit ihren Beiträgen für etwas bezahlen müssen, was aber nicht jeder notwendigerweise braucht. Die Einführung ist noch mit vielen Unbekannten versehen (z.B. der Zeitpunkt der Einführung), die Kammer wird rechtzeitig ausführlich informieren, sobald das Thema für Sie aktuell wird. Nach dem Vortrag wurde der Haushalt 2009 beschlossen, dazu noch viele Satzungsänderungen, über die Sie im PTJ wieder informiert werden, bzw. auch über die Homepage der Kammer.
Apropos Kammerhomepage: Haben Sie sich in den letzten Monaten schon einmal die überarbeiteten Webseiten angesehen. Falls nicht, schauen Sie einmal rein…
Um die Anliegen der angestellten PsychotherapeutInnen/PsychologInnen drehten sich zwei Initiativen:
Welche jetzt schon absehbaren Aufgaben werden auf die Kammer im nächsten Jahr zukommen?
Andrea Benecke
Kontakt: rheinland-pfalz(at)dgvt(dot)de