Kammerwahl 2011
Im Mai 2011 findet die Wahl zur neuen Delegiertenversammlung der Hessischen Psychotherapeutenkammer statt. Die DGVT ist dabei eingebunden in die Bündnisliste VT-AS (Verhaltenstherapie - Angestellte, Selbständige, AusbildungsteilnehmerInnen).
„VT-AS“, das sind Kolleginnen und Kollegen aus Praxen, Kliniken, Beratungsstellen, aller staatlich anerkannten verhaltenstherapeutischen Ausbildungsinstitute in Hessen, Universitäten, aus der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), dem Deutschen Fachverband für Verhaltenstherapie (DVT) und der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs).
Mit einer KandidatInnen-Liste von 57 Kolleginnen und Kollegen wird gezeigt, wie breit die Liste aufgestellt ist und wie gut sie verhaltenstherapeutische Berufserfahrung in die Kammerarbeit einbringen kann.
In Hessen befand sich in der vergangenen Wahlperiode trotz eines sehr guten Wahlergebnisses unserer Liste keine VertreterIn der Verhaltenstherapie im Kammervorstand.
Diesmal gibt es einen sehr erfreulichen Unterschied zu den Wahlen vor fünf Jahren. Es sind auch PsychotherapeutInnen in Ausbildung (PiAs) wahlberechtigt, die sich nach der Zwischenprüfung in der Praktischen Ausbildung befinden und ab diesem Zeitpunkt beitragsfreie Pflichtmitglieder der Kammer sind. VT-AS hat diese Änderung des Hessischen Heilberufsgesetzes durch das Sozialministerium sehr begrüßt, da es ermöglicht, gemeinsam mit PiAs an einer weiteren Verbesserung der Ausbildungsbedingungen zu arbeiten und durch ihr Mitwirken die Zukunft der Profession besser zu gestalten. So kandidieren auf unserer Liste diesmal auch etliche PiAs, u.a. auch einer der hessischen PiA-SprecherInnen.
Die VT-AS hat in mehreren Aussendungen für ihre inhaltlichen Forderungen an eine bessere Arbeit der Psychotherapeutenkammer geworben. Zentrale Begriffe sind dabei: effizient, themenfokussiert, engagiert und professionsbezogen.
Mit dem Stichwort „Sicherung und Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung“ sprechen wir die Stärkung der niedergelassenen KollegInnen an. Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen muss verbessert werden, Prävention und Rehabilitation ausgebaut werden und auch MigrantInnen sollen eine wirklich gute psychotherapeutische Versorgung erhalten können. Neue Arbeitsbereiche für PsychotherapeutInnen in Kranken-, Alten- und Pflegeeinrichtungen sollen erschlossen werden.
Mit dem Stichwort „Für eine fundierte und honorierte Ausbildung“ setzen wir uns dafür ein, dass die praktische Tätigkeit in den Kliniken dem akademischen Abschluss und dem verantwortungsvollen Anforderungsprofil entsprechend angemessen honoriert wird. Wir fordern den Master als Zugangsbedingung zur PP- und KJP-Ausbildung, um die wissenschaftliche Fundierung der Psychotherapie sicherzustellen. Hochschulinstitute müssen von der Landespolitik gut ausgestattet werden. Es darf kein Flaschenhals zwischen Bachelor- und Masterstudium entstehen.
Schließlich engagieren wir uns mit dem Stichwort „für eine starke und engagierte Profession“ für die wissenschaftliche Fundierung von Psychotherapie und eine enge Kommunikation mit den hessischen Universitäten und Hochschulen. Wir sehen eine wissenschaftliche Fundierung der Psychotherapie als wichtigen Garanten dafür, dass die Psychotherapie ihren Status als eigenständige Heilkunde behält. Die Situation der Angestellten muss verbessert werden: Wir wollen uns offensiv einsetzen für eine umfassende Anerkennung der Approbation in Kliniken (Vergütung, Leitungsaufgaben, Laufbahnrecht, Gleichstellung mit FachärztInnen) und dabei die Kolleginnen und Kollegen konkret unterstützen. Wir sind offen für eine Befugniserweiterung der PsychotherapeutInnen.
Mit unserem Programm und unseren Kandidatinnen und Kandidaten hat VT-AS deutlich gemacht, dass wir im künftigen Kammervorstand mitwirken möchten. Wir stehen dabei für einen sachlichen und kollegialen Arbeitsstil in den Gremien der Kammer. Wir wollen eine Kammer, die als unabhängiges Regulativ gegenüber Politik und Kostenträgern aber auch gegenüber den Berufsverbänden auftritt.
Karl-Wilhelm Höffler