< vorheriger Artikel

Bericht der Landesgruppe Baden-Württemberg (Rosa Beilage zur VPP 1/2012)


Die weitere Kammerarbeit will die DGVT-Liste „Kammer besser machen“ in der Mitte der Wahlperiode überdenken und die angestrebten Änderungen auf Umsetzbarkeit prüfen. Zu diesem Zwecke trifft sich die Gruppe der Kammeraktiven im März vor der nächsten Vertreterversammlung.

Auch eine Verlängerung der Wahlperiode wird diskutiert, dabei könnte eine Änderung des Wahlmodus überlegt werden. Derzeit wird die Kammerversammlung alle vier Jahre gewählt, jeweils im Jahr der Bundestagswahlen. Eine Verlängerung der Periode um ein Jahr brächte Kostenvorteile, aber der Wähler wäre auch seltener gefragt. Da gilt es abzuwägen; ebenso wäre es interessant, den Wahlmodus prinzipiell zu überprüfen und zu überlegen, was Änderungen politisch bedeuten könnten.

Die früher genannten Themen bleiben aktuell. Die Heroin-Substitution naht mal wieder, für Stuttgart sind schon Räume in Sicht, doch angesichts hoher Kosten für Organisation und medizinische und psychosoziale Leistungen ist der genaue Beginn noch nicht veröffentlicht.

Als Mitarbeiterin einer Suchtberatungsstelle, die auch für viele opiatabhängige Menschen die psychosoziale Betreuung bei Substitution übernimmt, möchte ich auf einen derzeit deutlich werdenden Versorgungsmangel hinweisen: Für die Substitution braucht es Ärzte, die bereit sind, sich für diese Klientel einzusetzen. Ohne auf Details einzugehen, sei darauf hingewiesen, dass diese Ärzte nicht immer einen einfachen Job haben (der zudem nicht gut bezahlt wird), und so ist es nur verständlich, dass sich immer weniger Ärzte bereit finden, die Methadonsubstitution zu übernehmen. Die Lage in diesem Versorgungsbereich ist kritisch: Beispielsweise hört im Bereich Leonberg jetzt ein Arzt auf und die Versorgung von vielen substituierten Menschen muss neu geregelt werden. Falls dies nicht gelingt, sind massive gesellschaftliche Folgen zu erwarten. Zu hoffen ist, dass dieser Versorgungsengpass bewältigt wird.

Über die Änderungen in der Sozialpolitik durch die grün-rote Regierung in Baden-Württemberg wird bei Gelegenheit wieder berichtet, ebenso über die (psychischen) Auswirkungen der Volksabstimmung zum Stuttgarter Tiefbahnhof.

Renate Hannak-Zeltner
Landessprecherin Baden-Württemberg


Zurück