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Bericht der Landesgruppe Bremen (Rosa Beilage zur VPP 04/2012)


Die aktuellen Honarar-Auseinandersetzungen beschäftigten die VertreterInnen von verschiedenen Fach- und Berufsverbänden bei einem Treffen, das am 19. September in den Räumen der Psychotherapeutenkammer Bremen stattfand. Die PTK Bremen hatte eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der die Notwendigkeit einer Honorarerhöhung noch einmal begründet wurde. Es wurde auf die Wartezeiten und den zunehmenden Bedarf an psychotherapeutischen Leistungen hingewiesen. Die PTK hat sich an die bremischen Bundestagsabgeordneten gewandt und darum gebeten, sich für die so genannte „extrabudgetäre“ Vergütung der Psychotherapie einzusetzen.

Einige Verbandsvertreter machten auf die Gefahr aufmerksam, dass dann für die einzelnen Leistungen weniger Honorarmittel zur Verfügung stehen könnten, da nicht davon auszugehen sei, dass bei dieser Form der Budgetierung zusätzliche Mittel ins System fließen werden. Die Verbandsvertreter/innen stimmten der Pressemitteilung mit einer Ergänzung zu. (Der Text ist auf der Homepage der PTK Bremen nachzulesen: www.pt-hb.de)

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war das Thema Perspektiven psychotherapeutischerVersorgung in Bremen. Dahinter verbirgt sich der Wunsch, einen aktuellen Überblick über psychotherapeutische Angebote in Bremen zu bekommen (in Praxen, in Kliniken und in Beratungsstellen). Dazu wird auf der nächsten Kammerversammlung eine Arbeitsgruppe gebildet.

Das dritte Thema: Auswirkung des Versorgungsstrukturgesetzes und Neufassung der Bedarfsplanung. Ein im Gesetz vorgesehenes sog. Gemeinsames Landesgremium soll gebildet werden, um zu sektorenübergreifenden Fragen der medizinischen Versorgung Stellung zu nehmen. Es wird 18 bis19 Mitglieder umfassen. Neben dem Senat, den Landesverbänden der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen und der Landeskrankenhausgesellschaft sollen als weitere Beteiligte auch die Landesärztekammer sowie die Landespsychotherapeutenkammer vertreten sein. Das neue Gremium wird von der Gesundheitssenatorin berufen.

Ein viertes Thema beschloss den Abend: Stellungnahme zum Rechtsstatus angestellterPsychotherapeuten/innen in Krankenhäusern. Die Stellungnahme wurde von einem der Autoren noch einmal erläutert und ist im Netz nachzulesen (www.pk-hb.de).

Auf das Problem, dass an Kliniken dann Psychologen mit und ohne Approbation arbeiten und wahrscheinlich auch unterschiedlich bezahlt werden, wurde ausdrücklich hingewiesen. Der Vorstand betonte, dass die Zukunftsperspektive und die Sicherung der Qualität der angebotenen Leistung es nötig machen, langfristig für therapeutische Arbeiten nur noch Psycholog/innen einzusetzen, die approbiert sind.

Die Vertreter Bremens haben versucht, dieses Votum in die Bundespsychotherapeutenkammer einzubringen, hatten aber den Eindruck, dass die BPtK einen eigenen Entwurf für diese oder eine damit verbundene Thematik (Psychotherapeuten in Leitungspositionen) favorisiere. In Bremen ist die Möglichkeit, Psychotherapeuten als Klinikleitung zu beschäftigen, im Landeskrankenhausgesetz bereits festgehalten.

Peter Hegeler

Landessprecher Bremen

Kontakt: bremen@dgvt.de


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