Eigentlich hatte es recht rasch gehen sollen: Am 1.10.2005 trat der neue Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in seinen Eckpunkte in Kraft und bald darauf, versprochen waren 2 Jahre, sollten auch die Eingruppierungstabellen, die noch aus dem alten Bundesangestelltentarif (BAT) übernommen worden waren, aktualisiert werden. Es ging nicht nur darum, die Eingruppierung der verschiedenen, bereits im BAT genannten Berufe zeitgerecht zu begründen, sondern auch darum, insgesamt etwa 80 neue Berufe, die im BAT gar nicht benannt waren, neu einzuordnen – unter anderem die Psychologischen Psychotherapeuten und die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Seitens der Arbeitgeber wurden die Gespräche über die Eingruppierungstabellen immer wieder verschoben, nur im Tarifbereich S+E (Sozial- und Erziehungsdienst) konnten sie vor zwei Jahren mit Streiks von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erzwungen werden (mit letztlich fragwürdigem Ergebnis für die dort inzwischen aufgeführten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten).
Nun kann endlich über eine positive Entwicklung berichtet werden: Die kommunalen öffentlichen Arbeitgeber (VKA), einer der drei Arbeitgeber-Vertragspartner des TVöD (neben den Ländern und dem Bund), haben im vergangenen Jahr ihre Bereitschaft erklärt, über neue Eingruppierungen zu verhandeln. Diese Gespräche mit ver.di werden endlich im Mai 2014 auf der Grundlage eines "Gemeinsamen Papiers zum Verhandlungsstand zur neuen Entgeltordnung“ beginnen. Für die Vorbereitung dieser Gespräche wurden bei ver.di im Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen zehn Arbeitsgruppen gebildet; eine wird – in Kooperation mit der schon seit Jahren bestehenden Fachkommission PP/KJP - die Forderungen für den Bereich der Psychologischen Psychotherapeuten und der PiA darstellen und begründen.
Wir hoffen auf erfolgreiche Verhandlungen und baldige Ergebnisse! Man darf damit rechnen, dass die beiden anderen Arbeitgeberverbände des TVöD (Bund und Länder) sich einem Verhandlungsergebnis, wenn es vorliegt, weitgehend anschließen werden – so war es auch beim TVöD selbst.
Heiner Vogel