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Bericht der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen (Rosa Beilag zur VPP 4/2014)


Die Erfolgsstory kann fortgeschrieben werden. Mit dem Wahlergebnis zur Kammerwahl in NRW hatten wir die Zahl unserer Sitze in der Kammerversammlung fast verdoppeln können. Wir haben in der letzten Ausgabe dieses Hefts darüber berichtet. Bei den Verhandlungen für eine neue Koalition konnten wir uns sehr erfolgreich einbringen. Unsere Verhandlungsposition hatte sich verbessert, weil sich die größte Liste (Kooperative Liste) gespalten hatte. Die Mehrheit dieser Liste hatte sich gegen eine Wiederwahl der bisherigen Präsidentin ausgesprochen. Wir wurden daraufhin von vielen Seiten angefragt, die Präsidentschaft zu übernehmen. Dem konnten wir jedoch leider nicht entsprechen und haben statt dessen Gerd Höhner (QDM) ins Gespräch gebracht, der als Fraktionssprecher seiner QDM-Fraktion aus der Opposition heraus viel zum Gelingen der bisherigen Arbeit der Kammerversammlung beigetragen hatte und der sich in der Sitzungsleitung des DPT bewährt hatte. In der Folge wurde dann eine Fraktionsgemeinschaft von uns mit den Delegierten von QDM vereinbart, sodass diese neue Fraktion jetzt 14 Mitglieder hat.

Auf der Kammerversammlung am 22. August 2014 wurde dann unser Fraktionsmitglied Gerd Höhner mit breiter Mehrheit zum Präsidenten der Kammer NRW gewählt. Mit Wolfgang Schreck stellen wir ein weiteres Vorstandsmitglied. Wolfgang Schreck erhielt übrigens genauso wenige Gegenstimmen wie Gerd Höhner und genießt damit auch ein breites Vertrauen in der Kammerversammlung. Weiterhin sind im neuen Vorstand die bisherigen Listen Koop, Analytiker und Bündnis KJP in ähnlicher Besetzung vertreten. Die Koalitionspartner haben eine Vereinbarung geschlossen, die die Basis für die neue Kammerarbeit darstellt. Unser Wahlprogramm hat darin Eingang gefunden. Wir hoffen, damit dem Willen der Wählerinnen und Wählern entsprechen zu können. Über die Ergebnisse des neuen Vorstands und unserer Fraktion werden wir berichten.

Abschließend noch ein erster Punkt der vielen anstehenden inhaltlichen Themen:

Der Referentenentwurf für ein Versorgungsstärkungsgesetz beinhaltet u. a., dass in „überversorgten“ Gebieten freiwerdende Kassensitze nicht mehr ausgeschrieben werden. Bisherige Untersuchungen zur ambulanten psychotherapeutischen Versorgung ergaben insbesondere für das Ruhrgebiet eine eklatant schlechte Versorgung mit langen Wartezeiten für PatientInnen. Hier wird es darum gehen, diese Konsequenzen aufzuzeigen und Einfluss auf die Gesetzgebung zu nehmen.

Johannes Broil
Landessprecher Nordrhein-Westfalen
Kontakt:
nrw@dgvt.de; nrw@dgvt-bv.de

 

Entlastung von Nervenärzten durch VersorgungsassistentInnen in Westfalen-Lippe 

Durch einen Vertrag zwischen der Barmer GEK NRW und der DAK-Gesundheit auf der einen Seite und andererseits der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe vom 1. Juli 2014 ist es nun erstmals möglich, dass VersorgungsassistentInnen im Bereich Westfalen-Lippe zur Entlastung von NervenärztInnen ambulant eingesetzt werden können. Voraussetzung ist, dass sie die Fortbildung „Entlastende VersorgungsassistentIn in der Neurologie und Psychiatrie (EVA-NP)“ der Ärztekammer Westfalen-Lippe absolviert und mindestens für drei Jahre ohne Unterbrechung in einer neurologischen, psychiatrischen oder nervenärztlichen Praxis gearbeitet haben. Die EVA-NP können zum Beispiel dafür eingesetzt werden, um Hausbesuche durchzuführen oder um Medikamentenchecks zu übernehmen. Vergütet wird der Einsatz für Haus- oder Heimbesuche mit 17€ im Quartal je Versichertem. Darüberhinaus erbrachte Leistungen durch EVA-NP werden mit 15€ im Quartal je Versichertem vergütet.

Der Vertrag ist ein erster Schritt in die Richtung FachärztInnen zu entlasten, um mehr Zeit für die Behandlung von (weiteren) PatientInnen zu schaffen. Peter Mager, Vertragschef der DAK-Gesundheit in NRW, sagte dazu: „Dieser Vertrag verdient wirklich die Bezeichnung zukunftsweisend. Patienten und Ärzte werden davon profitieren“.

Anna Millek


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