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DGVT-Preis-Vergabe 2016 im Rahmen des 29. DGVT-Kongresses für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Beratung vom 24. – 28. Februar 2016 an der FU Berlin


Bereits seit dem Jahr 2000 verleiht die DGVT im Rahmen ihres Kongresses Preise zur Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich Psychotherapie/Verhaltenstherapie.

Prämiert werden herausragende Leistungen bei der Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie/Psychotherapie in gesundheitspolitischer Verantwortung und auf dem Gebiet gesundheitsförderlicher psychosozialer Prävention und Intervention.  Der DGVT-Preis ist mit 2.500 Euro dotiert, der DGVT-Förderpreis mit 1.500 Euro.

Der DGVT-Preisträger 2016 ist Prof. Frank Nestmann, Dresden!

An der Tätigkeit von Prof. Frank Nestmann beeindruckt seine seit Jahrzehnten durchgängig verfolgte psychosoziale Orientierung, die sich insbesondere im Beratungs- und Präventionsbereich manifestiert. Das Preiskuratorium beurteilte insbesondere auch die Netzwerkförderung (z.B. in der Zusammenarbeit mit Jugendämtern) als besonders bedeutsam. Prof. Frank Nestmann wird mit dem Preis als Vertreter einer nicht-pathologisierenden klinischen Psychologie ausgezeichnet, der diese Perspektive auch in die Öffentlichkeit trägt und durch seine Arbeit viele wichtige politische Signale setzt. Als beachtenswert hob das Preiskuratorium auch seine Arbeit im Bereich der tiergestützten Therapie und Beratung hervor.

Der DGVT-Preis an Frank Nestmann wird am Samstagnachmittag, 27. Februar 2016, im Rahmen des Round Table „(Kritische) Beratung und soziale Gerechtigkeit“ am DGVT-Kongress in Berlin vergeben. Der Round Table wird vom Forum Beratung der DGVT organisiert, in dem Frank Nestmann seit dessen Gründung mitarbeitet. Die Laudatio hält Prof. Colin Feltham, Sheffield.

Der DGVT-Förderpreis geht im Jahr 2016 an mehrere Preisträgerinnen:

An der Arbeit „Online Attention Bias Modification for Obsessive-Compulsive Disorder: A Randomized Controlled Tria“von Isabelle Habedank und Sarah Lennartz, Humboldt-Universität Berlin,aus dem Bereich der experimentellen Grundlagenforschung überzeugte das Preiskuratorium das aufwändige und sehr gut umgesetzte Untersuchungsdesign und vor allem die Anwendungsorientierung. Das von Habedank und Lennartz erarbeitete Interventionsangebot ist niederschwellig und über das Internet sehr gut erreichbar. Für eine ansonsten eher schwer zu erreichende PatientInnengruppe stellt es daher ein wichtiges ergänzendes Versorgungsangebot dar. Gerade im Hinblick auf die oftmals um Jahre verzögerte Inanspruchnahme psychotherapeutischer Hilfe bei Zwangserkrankten sind solche Interventionen dringend erforderlich.  Der DGVT-Förderpreis an Isabelle Habedank und Sarah Lennartz wird am Donnerstagvormittag, 25. Februar 2016, im Rahmen des Symposiums „Internet und Mobilmedien bei der Behandlung psychischer Störungen“ am DGVT-Kongress in Berlin verliehen.

Einer bislang vernachlässigten PatientInnen-Gruppe, nämlich Jugendlichen, widmet sich die Arbeit von Simone Matulis, Institut für Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt. Ausgezeichnet wird hier die Entwicklung einer verhaltenstherapeutischen Intervention für komplexe Problematiken. Das Behandlungsrational für Jugendliche, die nach sexualisierter und körperlicher Gewalt in der Kindheit eine Posttraumatische Belastungsstörung aufweisen, nimmt gelungene Anpassungen bereits vorliegender Behandlungsansätze für diese spezifische PatientInnengruppe vor. Diese erscheinen dem Preiskuratorium als gut geeignet, den besonderen Bedürfnissen Jugendlicher gerecht zu werden. Der DGVT-Förderpreis an Simone Matulis wird am Samstagvormittag, 27. Februar 2016, verliehen im Rahmen des Symposiums Neue Entwicklungen in der Behandlung der PTBS bei Jugendlichen und Erwachsenen“ am DGVT-Kongress in Berlin.


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