Die Fachgruppe „Ältere Menschen in der psychosozialen Versorgung“ befindet sich nach ihrer offiziellen Gründung im Juni 2012 noch in der Formationsphase (Ankündigung VPP 03/12). Derzeit besteht sie primär aus einer kleinen aktiven Gruppe von Personen, die im Ausbildungszentrum der DGVT Berlin im Rahmen des von mir initiierten und geleiteten Modellprojektes „Psychotherapie der Depression im Seniorenheim (PSIS)“ aktiv sind, darunter die Leiterin des Ausbildungsinstituts (Monika Basqué) sowie sechs Psychologische Psychotherapeut/innen in Ausbildung und zwei DGVT-Supervisorinnen. Das Projekt ist eine Initiative des Netzwerks Alternsforschung der Universität Heidelberg und wird als Kooperationsprojekt mit dem Ausbildungszentrum der DGVT Berlin und der Caritas Altenhilfe GGmbH Berlin/ Brandenburg durchgeführt (gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung). Wir haben einen psychotherapeutischen Liaisondienst mit neun Pflegeheimen aufgebaut, innerhalb dessen wir erste Erfahrung sammeln, wie depressive Bewohner/innen für Psychotherapie motiviert und psychotherapeutisch behandelt werden können (s. Artikel VPP 04/11). Es gibt wöchentliche Gruppensupervisionen mit allen Projekttherapeut/innen und Supervisor/innen und auch regelmäßige Treffen, bei denen Fragen der Implementierung aufsuchender Psychotherapie im Rahmen der derzeitigen Versorgungsstrukturen diskutiert werden. Neben dem PSIS-Projekt gibt es ein geplantes Modellprojekt mit der Psychotherapeutenkammer Berlin (Dipl.-Psych. Pilar Isaac-Candeias), bei dem im Falle einer Förderung zwei Psychologische Psychotherapeut/innen in einem Pflegeheim der Volkssolidarität eingestellt werden sollen.
Ich möchte unsere bereits laufenden Projektinitiativen und -erfahrungen nutzen, um die psychosoziale Versorgung älterer Menschen als wichtiges versorgungspolitisches Thema in unseren Fachverband einzubringen. Die wachsende Gruppe der älteren Menschen mit psychischen Störungen ist psychotherapeutisch sehr schlecht versorgt. Insbesondere bei Hochaltrigen kommt ambulante Psychotherapie praktisch nicht vor. Außerdem wissen wir noch wenig darüber, wie wir mit den üblichen psychotherapeutischen Ansätzen und Methoden den Bedürfnissen und Zielen älterer Menschen gerecht werden. Daher möchten wir das Interesse unserer Mitglieder für die Thematik wecken und bereits in diesem Bereich tätige Mitglieder untereinander vernetzen. (Es gibt bereits eine Mailing-Liste: altern@dgvt.de). Beim Intergremien-Treffen in Hannover möchte ich von der Arbeit der anderen Fachgruppen lernen und in den Erfahrungsaustausch treten, wie wir in Zukunft für unsere neu gegründete Fachgruppe Mitglieder gewinnen und uns weiterentwickeln können. Anliegen und Ziele könnten u.a. die folgenden sein:
Für die Fachgruppe: Dr. Eva-Marie Kessler (Nachwuchsgruppenleiterin in der Abteilung für Psychologische Alternsforschung der Universität Heidelberg)