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Bericht der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen (Rosa Beilag zur VPP 2/2016)


Wir berichten heute über unsere regionale Mitgliederversammlung zum Thema Zulassungsrecht. Die Veranstaltung fand am Freitag, dem 18. März 2016, im DGVT-Ausbildungszentrum in Dortmund statt und war sehr gut besucht (32 TeilnehmerInnen). Folgende Themenbereiche hatten wir uns vorgenommen:

  1. Versorgungsstärkungsgesetz:
    Neue Entwicklungen beim Verkauf und Erwerb von Praxissitzen
    Gestaltung der psychotherapeutischen Sprechstunden
  2. Wahlen der LandessprecherInnen NRW
  3. Informationen bzgl. der Wahlen der Kassenärztlichen Vereinigung

Für den Einführungsvortrag zu den Konsequenzen aus dem Versorgungsstärkungsgesetz hatte Jürgen Kuhlmann die Folien des DGVT-BV zur Verfügung. Er stellte dar, welche Gefahren von der Neuregelung ausgehen, dass Praxen bei einem Versorgungsgrad über 140% bei Nachbesetzungsanträgen und entsprechender Ausschreibung auf Wegfall geprüft werden sollen. Die Landesgruppe NRW von DGVT und DGVT-BV hatte sich vorgenommen einen Weg zu fördern, der verhindert, dass bei der Praxisweitergabe Kassensitze eingezogen werden können. Dazu sollte zunächst eine Vernetzung von Kolleginnen und Kollegen hergestellt werden. Gerade in Städten mit hohem rechnerischen Versorgungsgrad, wie Düsseldorf, Köln, Bonn und Dortmund, wollten wir uns um eine kollegiale Vernetzung bemühen. Praxen, die in der nächsten Zeit abzugeben sind, und Praxen, die Anstellungsmöglichkeiten auf Zeit bieten können, sollten mit jungen Kolleginnen und Kollegen, die über den Weg einer Anstellung in die Niederlassung gehen möchten, zusammengebracht werden. Wir vermitteln auch erfahrene Anwälte und Steuerberater, die auf diesem Weg begleiten können. Leider hatte unser Aufruf kaum Resonanz. Es haben sich nur vereinzelt junge Kolleginnen gemeldet, die auf der Suche nach einem Praxissitz sind. Auch bei der regionalen MV fand dieses Unterfangen wenig Gegenliebe. Wir fragen uns, ob die Komplexität des beschriebenen Weges dazu führt, ihn nicht beschreiten zu wollen. Vielleicht liegt es auch daran, dass immer noch Praxisweitergaben erfolgreich durch die Zulassungsausschüsse gehen. Eine Änderung dieser Praxis steht jedoch ins Haus. Wenn es soweit ist, sollten wir so aufgestellt sein, dass wir damit umgehen können. Eine weitere Möglichkeit, um Praxissitze zu sichern, wäre die Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in den Städten mit hoher rechnerischer Versorgungsrate. Ältere KollegInnen können, wenn sie eine Aufgabe ihres Praxissitzes in den nächsten Jahren planen, mit ihrem Sitz in das MVZ eintreten und dort ihre Tätigkeit reduzieren. Die Nachfolge kann dann über eine Anstellung im MVZ erfolgen. Auch dieses Vorgehen wurde auf der regionalen MV ausführlich vorgestellt.

Aus den Reihen der Mitglieder wurde darauf hingewiesen, dass es zur Zeit beste Bedingungen für die Anstellung von PP und KJP gibt. Viele Arbeitgeber können ihre Stellen nur schwer besetzen, da es zu wenig Bewerber gibt. Die Kolleginnen und Kollegen, die auf einen Praxissitz warten, sollten sich mit der Stellenbörse befassen und eine Anstellung in den Fokus nehmen. Es wurde dafür geworben, dass man auch in der Anstellung geeignete Berufsperspektiven finden kann. Die Frage der teils schlechten Eingruppierung nach dem TVöD wurde erörtert und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Psychotherapeutische Sprechstunden sind ein weiterer Knackpunkt des Versorgungsstärkungsgesetzes. Deutlich wurde hier, dass bisher noch keine Regelung dazu gefunden wurde, die zu einer wirklichen Verbesserung der Versorgung beitragen würde. Wenn es darum gehen soll, dass durch die psychotherapeutische Sprechstunde ein früherer Termin in einer Praxis möglich wird, bleibt die Frage zu klären, wie dann die weitere Versorgung gesichert werden kann.

Danach standen die Wahlen für die Landessprecherinnen und Landessprecher an. Die bisherigen LandessprecherInnen stellten ihre Arbeit dar und erklärten sich bereit, wieder zu kandidieren. Folgende KandidatInnen wurden einstimmig gewählt:

Marijke Neubersch, Sonia Mikula, Georg Zilly und Johannes Broil.

In diesem Jahr stehen in NRW Wahlen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen an. Die DGVT wird im Bezirk der KV Nordrhein mit einer eigenen Liste antreten und macht sich auf Wahlkampftour. In der KV Westfalen-Lippe werden wir mit einem Listenbündnis kandidieren. Auf der regionalen MV wurden erste Infos gegeben, weitere Einladungen folgen. 

Wir fordern Sie auf, uns bei unseren Initiativen zu unterstützen.

Melden Sie sich bitte über unsere Mailadresse: nrw@dgvt.de

Johannes Broil, Sonia Mikula,
Marijke Neubersch, Georg Zilly
LandessprecherInnen Nordrhein-Westfalen
Kontakt: nrw(at)dgvt(dot)de; nrw(at)dgvt-bv(dot)de


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