1982: 2. Kongress zum Thema Gemeindepsychologische Perspektiven. Ich war mit 5 weiteren Referenten beteiligt an der von Gert Sommer moderierten mehrstündigen Veranstaltung zum Unterthema Gemeindepsychologische Perspektiven im Schulbereich. Der Saal war voll. Ein Bericht über diese und weitere Veranstaltungen erschien dann in dem nach dem Kongress herausgegebenen Sammelband. Steffen Fliegel und Bernd Röhrle haben den einleitenden Artikel geschrieben: Gemeindepsychologische Perspektiven – Einführung und Überblick.
Es folgten für mich im gleichen Jahrzehnt noch die Durchführung von 2 Workshops zusammen mit einem Sonderschullehrerkollegen auf dgvt-Workshoptagungen in Tübingen. Die folgenden 3 Jahrzehnte sprachen mich dann – gebend und nehmend - mehr die Fachkongresse des bdp/ Sektion Schulpsychologie und des vds (Verband deutscher Sonderschullehrer) an: Fachlicher Austausch - Workshops - einen Film zeigen, den ich über meine seinerzeit in den Anfängen steckende ambulante schulische Förderung verhaltensgestörter Schüler (Terminologie zu jener Zeit) gedreht habe und mit dem ich eben diese Arbeit zur Diskussion stellte - mit 2 weiteren theaterfreudigen Kollegen unsere sonderpädagogisch-psychologische Tätigkeit beim Kongressfest/Bunten Abend „auf die Schippe nehmen“. Ja - ich hätte mich mit all diesem auch in die dgvt einbringen können! Habe ich nicht getan. Mea culpa! Sicherlich auch eine Konsequenz meiner Doppelausbildung zum Lehrer und Diplompsychologen und damit auch meiner beruflichen Doppelrolle: Im letzten beruflichen Jahrzehnt hatte ich in der „Regionalen Beratungs- und Unterstützungsstelle“, ReBuS Hamburg Harburg) tatsächlich offiziell eine halbe Stelle als Sonderschullehrer und die andere halbe Stelle als Diplompsychologe. Personifizierte Kooperation.
Erst nach meiner Pensionierung 2012 wurde mir die fachliche Entfremdung von meinem Fachverband bewusst. Um eine erste Annäherung bemühte ich mich ab 2014 (s. u.).
2018: Kongress 50 Jahre dgvt, …Mit der Planungsgruppe habe ich den Round-table vereinbart Gesundheitsförderung und Prävention in Kindergärten und Schule: Inzwischen nur noch thematisches Leichtgewicht bei den DGVT-Mitgliedern?
Dass dazu gleich der Hörsaal 2 vorgesehen war, hatte vermutlich nicht primär mit der erwarteten Teilnehmermenge zu tun. “ Aller guten Dinge sind Drei“ (R. Mey) - das „gute Ding“ wurde dann tatsächlich Realität: Neben meiner Person kamen noch Karoline Stengel und Ottmar Stöhr – beide engagiert in der Fachgruppe KiJu. Die Fragestellung dieses RT war hiermit also schnell und a-verbal beantwortet: Nein, Schulpsychologie ist kein Leichtgewicht in der dgvt – sie hat gar kein Gewicht. Na ja - Karoline und Ottmar, ihr ward ja da, ich auch. Also vielleicht besser ausgedrückt: Homöopathische Dosierung. Wir gingen dann rüber in Hörsaal 1b zum räumlichen und inhaltlichen Nachbar-RT „50 Jahre DGVT: 50 Jahre gesundheitspolitisches Engagement für eine bessere und gemeindenahe Versorgung“ noch rechtzeitig, um die engagiert-emotional vorgetragene Kritik von Bernd Röhrle mitzubekommen. Tenor: „Sag mir, wo die Prävention (im Ausbildungsbereich) ist, wo ist sie geblieben…?“ Donnerwetter! Bernd Röhrle sprach vor unserem Hintergrund des kurz vorher nebenan im HS2 (nicht) Erlebten vermutlich nicht nur mir „aus der Seele“. Ich ordne hier mal „Beratung/Intervention im Schulbereich“ dem Oberbegriff „Prävention“ zu.
3 weitere Indikatoren, dass die dgvt zwar nicht gleich „präventionsfrei“, aber doch zumindest „Schul-frei“ hat:
Bei der Poster-Session gab es 1 Plakat zu einem schulpsychologischen Thema: Schulintervention bei expansiven Verhaltensstörungen-Ein mehrstufiges multiprofessionelles Förderkonzept. Versammelten sich vor den anderen Postern Gruppierungen, so konnte ich bei diesem Poster eine ungestörte Sicht genießen und die dazugehörige Dozentin für mich alleine beanspruchen. - Nach genauerer Überlegung hatten der dgvt-Verlag und ich vor etwa 2 Jahren dann doch davon Abstand genommen, meinen Manuskriptentwurf
Hilfreiche erste Schritte in der (schul)psychologischen Einzelfallarbeit unter die Lupe genommen - von der Meldung seitens der Schule bis zum Erstgespräch mit dem gemeldeten Schüler/Kind/Jugendlichen.
für eine Veröffentlichung im dgvt-Verlag zu überarbeiten: Nachfrage vermutlich zu gering. Wir verabredeten stattdessen einen Leserbrief von mir - eine Art Aufruf: Es könnte ja sein, dass es doch eine bezüglich Literaturnachfrage bedeutsame Gruppe schulpsychologisch interessierter Mitglieder in der dgvt gibt.
Auf meinen Leserbriefaufruf in der VPP 48, S. 105 gab es keine Reaktionen - zumindest haben mich keine erreicht.
- Für den dgvt-Kongress 2014 bot ich der Planungsgruppe Workshops zu 2 schulpsychologischen Themen an – auf schulpsychologischen Kongressen des bdp schon durchgeführt bzw. wurde dann 2016 durchgeführt. Die Planungsgruppe hat vermutlich realistisch erkannt, dass auf dem dgvt Kongress keine ausreichende Nachfrage sein wird.
Nun entdeckte ich jedoch in den letzten Monaten gleich 2 fachliche schulpsychologische Artikel: In Verhaltenstherapie mit Kindern & Jugendlichen“, 1/2 2016 von M. Lath-Lebens/G.Lauth, in VPP 3/2017 von Petermann/Petermann/Nitkowski. Ich war erstaunt. Darf ich auch hoffnungsvoll sein? Gerade die Veröffentlichungen aus der „Petermann-Schmiede“ formulieren deutlich präventiven Anspruch. Nur: Welcher Anteil der dgvt-Mitglieder wird den einen und/oder den anderen Artikel wahrgenommen haben? Dann sogar gelesen haben? Gar interessiert gelesen haben?
Hat – zumindest im Bereich „Pädagogik/Kindergarten/Schule“) - der bdp den Part „Prävention“ und „Politische Orientierung“ übernommen? Wenn ich an einem der alle 2 Jahre stattfindenden gut besuchten Kongresse der Sektion „Schulpsychologie“ teilnehme, „riecht“ es für mich dort stets sehr nach Prävention, nach (Schul)Politik. Ist natürlich von der Sache her verständlich: Hat doch der Themenbereich „Schule“, in dem also eine bedeutsame staatliche Einrichtung im Zentrum steht, a priori schon mit Polis, mit Politik, mit systemischen Blick zu tun. Motto des 23.Bundeskongresses für Schulpsychologie 20. - 22. 9. 2018 in Frankfurt/M.: Heterogenität verbindet.
Provokante Lösungsideen:
Zum Abschluss stelle ich nun doch noch mal die Themenbereiche vor, die ich außerhalb der dgvt (uni HH, bdp-Kongress, kollegiale interne Fortbildungen) referieren konnte. Das wäre auch mein Input gewesen beim RT für die dann anschließende Gesprächsrunde: Sind das (noch) relevante Themen, zumindest für Teile der gegenwärtigen dgvt-Mitglieder?
Gewaltfrei ist S T A R K!
Systemische Intervention im Klassenverband.
Diese systemische Intervention wurde im Verlauf der letzten 15 Jahre meiner Tätigkeit als Schulpsychologe in Hamburg-Harburg in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften ständig weiterentwickelt und wurde als praxisnah, abwechslungsreich und nachhaltig erfolgreich eingeschätzt.
Themenbereiche
Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen (Aristoteles)
Hilfreiche erste Schritte in der (schul)psychologischen Einzelfallarbeit unter die Lupe genommen - von der Meldung seitens der Schule bis zum Erstgespräch mit dem gemeldeten Schüler/Kind/Jugendlichen
Themenbereiche
Rudolf Abrams