Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) wird 2019 Disease-Management-Programme (DMP) zu Depression und Rückenschmerz verabschieden. Das sagte der Vorsitzende, Professor Josef Hecken, vor Journalisten in Berlin. Wegen divergierender Meinungen und unklarer Leitlinien habe es Verzögerungen gegeben, so Hecken.
Der GBA entscheidet, für welche chronischen Krankheiten ein DMP sinnvoll ist und legt die Anforderungen an das Programm fest. Aktuell gibt es solche Programme für Asthma, Brustkrebs, chronische Herzinsuffizienz, COPD, Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 sowie koronare Herzkrankheit.
Neben den DMP steht aktuell eine Methodenbewertung der nicht-invasiven Pränataldiagnostik (NIPD) auf dem Arbeitsprogramm des GBA, berichtete Hecken. „Die Stellungnahme wird im März eingeleitet“, kündigte er an. Es gehe um die Frage, ob die NIPD als Kassenleistung aufgenommen wird oder nicht. Aktuell zeichne sich grundsätzlich eine Aufnahme ab, es gebe allerdings noch Dissens in Einzelaspekten.
Bei der Liposuktion bei Lipödem hält der GBA an der begonnenen Erprobungsstudie fest. Sie soll bis 2024 laufen. Der GBA hatte 2017 die Bewertung der Methode wegen problematischer Studienlage ausgesetzt. Vor kurzem hatte sich Gesundheitsminister Jens Spahn eingeschaltet.
Daraufhin hat der GBA den Vorschlag gemacht, dass Betroffenen im Stadium 3 der Erkrankung die Behandlung ab 2020 als Kassenleistung zusteht. Der Anspruch ist bis 2024 befristet, wenn die Ergebnisse der Erprobungsstudie kommen sollen.
Last, not least steht die Überarbeitung der Bedarfsplanung an. Der GBA soll das derzeitige Verhältnis zwischen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen und Einwohner*innen überprüfen und die Planung entsprechend anpassen.
Aktuell berät der GBA anhand eines Gutachtens der LMU München über die Anpassungen. Der GBA will zudem bis Jahresende Vorgaben für Schwerpunkte und Zentren erarbeiten.