Der vorliegende Beitrag verfolgt die These, dass die Psychotherapie nicht außerhalb des Politischen zu verorten ist. Kurz: Die Psychotherapie ist ein politisches Geschehen. Insbesondere der Neoliberalismus fokussiert den Gegenstand der Psychotherapie – die Psyche – in einem ungeahnten Ausmaß, sodass die Psychotherapie zu einer kongenialen Partnerin des herrschenden Regimes mutiert ist. Insofern stellt sich die Frage nach dem emanzipatorischen Potential der Psychotherapie
Schlüsselwörter: Psychotherapie, Neoliberalismus, Seele, Psyche, Politik
Dem psychotherapeutischen Berufsfeld liegt zumeist die selbstverständliche Überlegung zu Grunde, dass es sich bei der Psychotherapie um eine neutrale und unabhängige – kurz: um eine unpolitische – Angelegenheit handelt. Demgegenüber wird hier eine radikal entgegengesetzte These stark gemacht, nämlich die, dass die Psychotherapie in „reiner“, also unpolitischer oder machtfreier Form überhaupt nicht existiert und auch nie existiert hat. Anders gesagt: Die Psychotherapie ist und war immer schon politisch.
Ich werde diese Behauptung am Gegenstand der Psychotherapie, also dem Konzept Psyche, wie es heute weitgehend verstanden wird, deutlich machen. Der Blick auf die Entwicklung dieses Konzeptes erscheint deshalb zielführend, weil es aktuell in der westlichen Welt kaum eine Situation, kaum ein Ereignis und kaum ein Problem gibt, das nicht in irgendeiner Form einen Bezug zur Psyche der involvierten Personen(-gruppen) herstellt. Handelt es sich um Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in den Intimbeziehungen oder in der Kindererziehung – immer kommt von irgendjemandem der Verweis oder die Idee, ob es sich nicht um ein wie immer geartetes psychisches Problem handeln könnte. Und sogar bei Arbeitslosigkeit und Armut werden Betroffene zunehmend angehalten sich mit ihrer Psyche zu beschäftigen, um dort nach den Ursachen der Misere Ausschau zu halten. Dies ist – historisch gesehen – eine tatsächlich neuartige (und äußerst fragwürdige) Zu- und Vorgehensweise.
Das Psychische war nämlich weder immer schon derart vordergründig mit der immensen Bedeutung und Bewertung versehen, die ihr heute beigemessen wird. Zwar bezogen sich die Menschen in verschiedenen historischen Epochen immer auf eine Art von Innerlichkeit, aber die Ideen, wie diese beschaffen sei oder was sie möglich mache oder machen solle, war sehr unterschiedlich. Dies soll kursorisch nachgezeichnet werden, wobei der zentrale Fokus auf dem Übergang von der Zeit der Feudalherrschaft in die Moderne liegen wird. Es soll deutlich werden, wie sich das Konzept der Psyche als Wahrheits- und Wissenskategorie durchgesetzt hat. Für diesen Nachvollzug wird auf die Überlegungen des historisch arbeitenden Psychologen Michel Sonntag wie auch auf jene des Philosophen Michel Foucaults zurückgegriffen. Foucault eignet sich deshalb besonders gut für diesen Weg, weil seine Arbeiten „zweifellos die eines Historikers“ (Schiwy, 1984, S. 81) sind, wie er auch selbst betont: „Mein Arbeitsfeld ist die Geschichte des Denkens“ (Foucault 1993a, S. 16). Insofern ist sein Ziel das Aufspüren der Faktoren, die zu spezifischen Zeiten dazu beigetragen haben bestimmte Wissenssysteme zu generieren. Michael Sonntag und Michel Foucault helfen mir also dabei, zu ergründen wie die Psyche auf ein gesellschaftliches Realitätsniveau gelangt ist und eine derart prominente Rolle zu spielen begann. Anschließend werde ich eine Neuverortung der Psyche vorschlagen, die dieser Entstehungsgeschichte Rechnung trägt, um dann der Frage nachzugehen, warum die individuelle Psyche gerade in neoliberalen Zeiten derart im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und der Ruf nach Psychotherapie beinahe ohrenbetäubende Ausmaße erreicht hat. Durch die darauf folgende kritische Analyse des Zusammenhanges von Neoliberalismus und Psychotherapie wird die politische Dimension der Psychotherapie augenfällig. Dadurch stellt sich aktuell tatsächlich die brennende Frage nach dem emanzipatorischen Gehalt psychotherapeutischer Interventionen.
Bis zur Auflösung der feudalen Gesellschaftsform war das Konzept der Innerlichkeit das der christlichen Seele, deren Bedeutung sich ganz grundlegend vom heutigen Verständnis der Psyche unterscheidet. (Das ist auch der Grund, warum ich dafür plädiere, diese beiden Begriffe nicht deckungsgleich zu verwenden.) Die Mehrheit der mittelalterlichen Menschen Europas gehörte dem Christentum an, das sich auf eine Seele mit einem zentralen Bezug auf das Göttliche versteht. Michael Sonntag schreibt dazu: „Die Seele ist eine transzendente Instanz und gehört dem einzelnen Menschen nicht zu“ (Sonntag, 1999, S. 67). Das Christentum schreibt dem singulären Menschen damit keineswegs so etwas wie Individualität mit autarker seelischer Verfassung zu. Individuum ist der Mensch nur als „einzelner Träger einer allgemeinen Seelensubstanz […], ihre nicht weiter teilbare, ihre kleinste mögliche Anteilschaft“ (ebd.; Herv. i. Orig.). Insofern ist die christliche Seele
bis ins 17. Jahrhundert als eine überpersönliche und transzendente Weltseele repräsentiert, deren individuelle Abkömmlinge den Körper regieren und alle Individuen als Teile des Kosmos miteinander verbinden, der ein zusammenhängender lebendiger Organismus ist. […] Das Individuum existiert primär nicht als Individuum, sondern als Glied dieser Ordnung und ihrer irdischen Repräsentanzen. Insoweit hat die Seele ein Kollektiv im Zentrum, die feudale Produktions- und Reproduktionsgemeinschaft ebenso wie das große Kollektiv der Gläubigen als Gemeinde Christi. Die Seele ist orientiert auf das Jenseits, aus dem sie kommt, auf den Tod oder das Nachleben, welches das eigentliche Leben ist, auf das Seelenheil und die Gnade, auf den Geist, der von Gott stammt, und auf den Glauben, der die Wege hin zu ihm aufschließt“ (Sonntag, 1988, S. 242).
Es handelt sich also nicht um Menschen mit irgendwie gearteten eigenen inneren Motiven und Beweggründen, sondern um Mitglieder sozialer Gruppen, die ihr Leben an den Regeln und Vorschriften der christlichen Kirche ausrichten. Oberstes Ziel ist das von Gott zugewiesene, nicht in Frage gestellte Leben möglichst gottgefällig zu durchlaufen. Insofern erkennen die Zeitgenossinnen des Mittelalters die Welt als eine vorgegebene göttliche Ordnung an, in die sie als Teile der göttlichen Vorsehung eingebunden sind. Es ist nicht vorstellbar und auch nicht notwendig, zu sich selbst eine wie immer geartete Distanz einzunehmen, um sich aus einer veränderten Perspektive zu beobachten oder gar die eigene Innerlichkeit zu analysieren. Es braucht keine Problematisierung innerer oder individueller Besonderheiten. Eigenschaften werden dem Natürlichen, das zugleich das Gottgegebene ist, des jeweiligen sozialen Standes zugeordnet. Damit ergibt sich, dass die Lebensziele jeder Person ähnliche sind wie die der zugehörigen Gruppe, also dem sozialen Stand. Anders formuliert: „Man weiß, wo man hingehört, um seine Aufgaben, was man ist und sein wird“ (Rau, 2010, S. 186).
Ab dem vierten Laterankonzil im Jahr 1215 kommt es zu einer radikalen Neuerung für die Gläubigen. Alle sind ab nun dazu angehalten, sich jährlich die Beichte abnehmen zu lassen: „Jeder hat die Pflicht zu erkennen, wer er ist, das heißt, er soll ergründen, was in ihm vorgeht, er muss versuchen, Fehler, Versuchungen und Begierden in sich selbst ausfindig zu machen, und jedermann ist gehalten, diese Dinge entweder vor Gott oder vor den anderen Mitgliedern der Gemeinschaft zu enthüllen, also öffentlich oder privat gegen sich selbst auszusagen“ (Foucault, 1993b, S. 52). Diese Bekenntnisse haben nicht die Funktion die Individuen in ihrer Selbstbeherrschung zu leiten, wie dies in der (männlichen) antiken Welt der Fall war, sondern vielmehr das Unterwerfungs- und Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Gläubigen und den Priestern permanent und beständig auszuweiten. Insofern kann die Macht der christlichen Pastoral als eine Machtform definiert werden, die sich der Führung, Leitung und letztlich Formung der Seelen aller Gläubigen widmet. Dies ist eine ganz wesentliche Veränderung im Verlauf der Geschichte:
Die christliche Pastoral […] hat die einzigartige und der antiken Kultur wohl gänzlich fremde Idee entwickelt, dass jedes Individuum unabhängig von seinem Alter, von seiner Stellung sein ganzes Leben hindurch und bis ins Detail seiner Aktionen hinein regiert werden müsse und sich regieren lassen müsse: dass es sich zu seinem Heil lenken lassen müsse und zwar von jemandem, mit dem es in einem umfassenden und zugleich peniblen Gehorsamsverhältnis verbunden sei“ (Foucault, 1992, S. 9f).
Diese sich ausweitende Praxis der verpflichtenden Beichte, die wohlgemerkt als langsamer aber steter historischer Prozess verstanden werden muss, kann nicht nur als bloße Kontrollmaßnahme von bestimmten quasi bereits vorhandenen Bereichen der Seele und des Handelns bewertet werden. Die neue Kultur der kollektiven Selbstthematisierung „greift […] in das vorhandene Material ein und verändert es bzw. erzeugt es in großen Teilen überhaupt erst“ (Sonntag, 1999, S. 79). Das heißt, dass erst durch die intensiven detailreichen Befragungen die Gläubigen mit der Idee konfrontiert werden, dass es da irgendetwas im Inneren geben könnte, das es zu erforschen gebe. Die Beschäftigung mit Phantasien, Befindlichkeiten und Gedanken evoziert erst die Vorstellung eines eigenständigen Innenraumes. Oder anders formuliert, durch die Praxis des Beichtens und Bekennens wird das Innen erst erzeugt und als bedeutsame Kategorie erschaffen.
Damit ist jenes Phänomen angesprochen, das Michel Foucault als die Produktivität der Macht denkt:
Man muss aufhören, die Wirkungen der Macht immer negativ zu beschreiben, als ob sie nur ‘ausschließen’, ‘unterdrücken’, ‘verdrängen’, ‘zensieren’, ‘abstrahieren’, ‘maskieren’, ‘verschleiern’, würde[n]. In Wirklichkeit ist die Macht produktiv; und sie produziert Wirkliches. Sie produziert Gegenstandsbereiche und Wahrheitsrituale: das Individuum und seine Erkenntnisse sind Ergebnisse dieser Produktion“ (Foucault, 1994, S. 250).
Das heißt, dass es erst ein ganz bestimmtes historisch-politisches Bedingungsgefüge braucht, das wiederum ganz spezifisches Wissen und ebenso spezifische Wahrheiten hervorbringt, die gesellschaftliche Bedeutung und Wirkmächtigkeit entfalten können. Insofern entsteht mit der Prozedur der Beichte erst eine Seele, die beobachtet, untersucht und beforscht werden kann und soll. Damit baut sich das Subjekt quasi selbst um, denn es wird „in wirklichen Praktiken – historisch analysierbaren Praktiken – konstituiert“ (Foucault, 2005a, S. 773). Es entsteht ein Subjekt, das sich selbst als mit einer Seele ausgestattet versteht.
Und dennoch: Diesen Innenraum für irgendwelche persönlichen Ziele zu nützen, ist noch lange weder denkbar noch notwendig.
Wie gelangt nun das neuartige Konzept der Psyche, einer beeinflussbaren und modifizierbaren Größe, in die gesellschaftliche Realität? Nach Michael Sonntag gewinnt ein „wie immer geartetes Phänomen […] als ‘psychisches’ oder ‘individuelles’ eine Existenz erst, wenn eine historisch-gesellschaftliche Bereitschaft und ‘Fähigkeit’ vorhanden ist, es als solches zu identifizieren, wenn ein entsprechendes historisch-gesellschaftlich evoziertes Interpretationsmuster, ein kollektiv verfügbares System der Codierung und Decodierung vorliegt“ (Sonntag, 1988, S. 102). Diese Bereitschaft lässt sich in der Zeitspanne erkennen, wo sich politische und ökonomische Gegebenheiten durch Kapitalismus und Liberalismus derart massiv umarbeiten, dass sie die Bedingungen für einen neuen Interpretationsmodus stellen. Im Zuge dieser massiven gesellschaftspolitischen und ökonomischen Umwälzungen werden die Menschen sukzessive aus ihrer bisherigen Determiniertheit, die auch als Lebensorientierung verstanden werden kann, herauskatapultiert. Eine zentrale Konsequenz des aufgelösten Feudalsystems und der Industrialisierung war die Individualisierung: Es entstehen Einzelwesen ohne ständische Beheimatung. Erst in diesem historischen Augenblick wurde es notwendig Subjektivität neu zu denken und zu konzipieren, weil die nun entstandenen Individuen durch den Wegfall der haltgebenden Leitlinien der göttlichen Vorsehung, die sich im jeweiligen sozialen Stand offenbarten, mit einer erheblichen Verunsicherung der eigenen Position innerhalb des sozialen Gefüges konfrontiert waren. Die Sicherheit im eigenen Sein bröckelt mit der voranschreitenden kapitalistischen Produktionsweise derart radikal, dass eine neue Idee des Selbst zwangsläufig notwendig wurde. Die Menschen waren derart auf sich selbst zurückgeworfen, dass ein gesellschaftspolitisches Vakuum entstand, das von der Frage: „Wie sollen und können wir uns als nunmehr gesellschaftliche Individuen regieren?“ (Rau, 2010, S. 188) dominiert wurde. Auf diese äußere Orientierungslosigkeit wurde zwar mit recht unterschiedlichen Lösungen reagiert, aber allen Lösungsversuchen ist eines gemeinsam, nämlich ein gewisser Fokus nach Innen. Die Menschen richteten ihren Blick in neuartiger Weise nach Innen. Das zeigte sich zuallererst in Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Diskussions- und Tischgesellschaften der männlichen Individuen. Es ging darum in unsicheren Zeiten neuer Möglichkeiten des Zurechtfindens als Einzelne habhaft zu werden. Von Anfang war dieser Blick nach Innen auf die Sozietät bezogen. Immer war ein Gegenüber angesprochen, das bei der Orientierung des eigenen Seins und der eigenen Positionierung als eine Art Versicherung oder Orientierung helfen sollte. Damit begann die Vorstellung und Bedeutung der christlichen Seele langsam, aber stetig zu zerbröseln.
Das Reden über sich selbst als Ausdruck von Verunsicherung im eigenen Sein fungierte als Hoffnungsträger für eine Neuorientierung der je individuellen gesellschaftlichen Verortung und evozierte einen stetig anwachsenden Prozess der Entäußerung. Gerade durch dieses Sprechen, Austauschen und Sich-Versichern, als dessen Hintergrundfolie die Beichtpraktiken der christlichen Pastoral dienten, entstand ein vielschichtiger Diskurs, der die Psyche, wie sie heute weitgehend verstanden wird, formiert und auf ein Realitätsniveau holt. Das heißt: Erst durch diese sich ausweitenden Praktiken des sich im Gespräch und im Austausch mit anderen versichernden Individuums ließ die Psyche mit ihrem heutigen Verständnis entstehen.
Aus sozialökonomischen Gründen wurde dieser Prozess insofern verstärkt, als die Frage virulent wurde, wie das Verhältnis von Mensch und Maschine bestimmt werden könnte. Dieser Fragenkomplex ermöglichte es der Psychologie sich als Wissenschaft zu etablieren: „Psyche, Psychologie […] in ihrer modernen Bedeutung werden also erst im Laufe des 18. bzw. im Übergang zum 19. Jahrhundert zumindest ansatzweise vollinhaltlich auf die abendländische Geschichte anwendbare Begriffe“ (Sonntag, 1988, S. 234).
Damit lässt sich die konzeptionelle Transformation des menschlichen Innenraum – von der Seele zur Psyche – derart auf den Punkt bringen: „Aus der Sorge um das Heil der Menschen im Jenseits wurde die Sorge um das Heil im Diesseits“ (Foucault 2005d, S. 278).
Mit diesem Fokus lässt sich die in den Psy-Disziplinen weit verbreitete Meinung, dass die Psyche eine ahistorische Entität sei, bestreiten. Zumeist wird davon ausgegangen, dass der Mensch seit jeher mit der Psyche im heutigen Sinne ausgestattet zu verstehen sei. Das aktuelle Denken um die Psyche wird derart einfach über die ganze Menschheitsgeschichte gestülpt, die so nach eigenem Gutdünken umgeschrieben wird. Damit wird die Psyche als stabiler, immer schon vorhandener Teil menschlicher Subjektivität interpretiert, der dem Unbill unterschiedlicher Machtkonstellationen trotzen müsste. Unter einer historischen Perspektive zeigt sich allerdings, dass sich der Wahrheitsgehalt der Psyche dem Bedingungsgefüge des entstehenden Kapitalismus verdankt. Erst der Kapitalismus mit seinen gesellschaftlichen Implikationen brachte die Psyche auf ein Realitätsniveau. Insofern können die Psyche und der Kapitalismus als ko-konstitutive Entwicklungen verstanden werden: Beide, der Kapitalismus und die Psyche, wurden zeitgleich zu erfahrbaren Kategorien der Moderne.
Ich möchte deshalb eine andere Verortung der Psyche vorschlagen, als dies in den Psy-Disziplinen weitgehend der Fall ist. Dort wird die Meinung vertreten, dass es hier den Kapitalismus (oder später den Neoliberalismus) und dort die Psyche gebe. Ich möchte anregen, nicht hier den Kapitalismus und dort die Psyche zu denken, sondern die Psyche selbst als Teil der kapitalistischen Logik zu verstehen. Sie ist ein bedeutsamer Teil und Ausdrucksform dieses gesellschaftlichen Machtverhältnisses und nicht jenseits davon zu betrachten. Die Psyche kann nicht etwas sein, das dem Gesellschaftlichen vorgelagert ist oder außerhalb des Gesellschaftlichen existiert. Sie war weder immer schon als irgendein Rohling da, noch hatte sie – wie ich nachvollziehbar gemacht habe – in vergangenen Zeiten die heute vorgestellte Bedeutung. Sie ist vielmehr ein mächtiges diskursiv erzeugtes Konstrukt, das sich in das Selbstverständnis der Subjekte eingeschrieben hat und zu einem festen Bestandteil der Subjektivität geworden ist. Und noch mehr: Die Psyche wurde im Kapitalismus zum Politikum. Dies zeigt sich am permanent verstärkenden Zugriff auf die Psyche, der heute – in neoliberalen Zeiten – eine enorme Intensität erreicht hat. Damit steht die Frage im Raum, wie es kommt, dass dieser Zugriff gerade in neoliberalen Zeiten seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat?
Unter Neoliberalismus verstehe ich eine „Weltanschauung, die nach einem Kapitalismus ohne wohlfahrtsstaatliche Begrenzungen“ (Butterwegge et al., 2008, S. 11) strebt. Das Ziel neoliberalen Denkens ist demnach die absolute Freiheit des Marktes, der vom staatlichen Zugriff entfesselt ist. Die Aufgabe des Staates soll auf ein Minimum reduziert werden und eine Instanz darstellen, die ausschließlich optimale Rahmenbedingungen für den freien Markt und seine „freien“ und „selbstverantwortlichen“ Bürger_innen garantiert. Die Politik zieht sich von ihren bisherigen Aufgaben der sozialen Absicherung weitgehend zurück, weil es gerade nicht darum geht „den Individuen eine soziale Deckung von Risiken zu gewährleisten“ (Foucault, 2006, S. 205). Ein zentrales Kennzeichnen des neoliberalen Regimes ist, dass von jede_r verlangt wird, sich selbst als „Homo oeconomicus“ (ebd., S. 314) zu konstruieren und konstituieren, was kurz gesagt, so viel bedeutet, wie jeden nur vorstellbaren Lebensbereich dem Kosten-Nutzen Kalkül zu unterwerfen. Das heißt, jede_r soll sich als ein „unternehmerisches Selbst“ (Bröckling 2013) verstehen. Dazu ist es unumgänglich permanent physisch und psychisch an sich zu arbeiten, um am freien Markt – nicht wie im Kapitalismus „nur“ seine Arbeitskraft – sondern sich selbst als Ganzes, mit der je eigenen exklusiven Individualität verkaufen zu können.
So wird die Ökonomietauglichkeit sowohl am Arbeitsmarkt als auch in der privaten Sphäre zur Verantwortung jeder Einzelnen. Das Ich avanciert zum zentralen Ort sein „Glück zu machen“ (Duttweiler, 2007, S. 221). Es wird mit „Leib und Seele“ zur universellen Leitinstanz, zur einzigen Ressource, die es zu hegen und zu pflegen gilt. Um die „eigene Verwertung“ (kritisch: Brieler 2013) am Laufen zu halten, muss an Physis und Psyche permanent gearbeitet werden. Es kann gar nicht genug optimiert werden, weil nur das Selbst ausschlaggebend ist für ein gelingendes Leben. Daraus folgt die Erfordernis einer ständigen Beschäftigung, Selbstbeobachtung und kontrollierenden Achtsamkeit der körperlichen Konstitution, dem Aussehens, der Außenwirkung, den Affekten, den mentalen Fähigkeiten, der emotionalen Kraft und Stärke, der Sprache, der Bildung, dem sozialen Umgang und dem Job gegenüber. Es ist „ein lebenslanger Arbeitseinsatz“ (ebd.) mit und an sich selbst. Es wundert daher nicht, dass das neoliberale Mantra dem Anspruch einer unendlichen Aktivität folgt. „Mach‘ etwas aus dir! Nur du selbst bestimmst und gestaltest dein Leben!“ tönt es in unterschiedlichen Variationen. Und in diesen Kanon stimmen die Psychotherapeut_innen mit ein. Wenn nach „Brauche ich ein Psychotherapie?“ gegoogelt wird, bietet die Kolleg_innenschaft auf ihren Homepages Psychotherapie unter anderem für folgende Themenstellungen an (Recherche v. 8.6.2015): „Das Leben wieder in die eigenen Hände nehmen“, „Sich selbst besser kennenlernen“, „Das eigene Potential entdecken“, „Sich selbst entfalten“, „Ziele erreichen“, „Neue Fähigkeiten erwerben“, „Persönlich wachsen“, „Sich individuell weiterentwickeln“, u.ä.. Nicht unschwer ist zu erkennen, dass sich das psychotherapeutische Vokabular zum einen hervorragend mit den neoliberalen Imperativen der permanenten Selbstverbesserung und -optimierung verbindet und zum anderen „nicht allein um Heilung besorgt [ist]“ (Straub et al., 2012, 17). Überwiegend adressiert das psychotherapeutische Angebot Personen und Personengruppen jenseits schwerer psychischer Erkrankungen. Und noch nie in der Geschichte gab es neben dem äußerst florierenden psychotherapeutischen Markt einen staatlich finanzierten Zugang zur Psychotherapie, der die vielfältigen Erwartungen mit der einen oder anderen Methode zu erfüllen und umzusetzen verspricht.
Die Psychotherapie kann derart als Gelenkstelle oder Scharnier zwischen den neoliberalen Anrufungen zur Selbstoptimierung im Sinne der Marktverwertung und dem menschlichen Begehren, in dieser Gesellschaft (über-)leben zu können, eingeordnet werden. Sie vermittelt zwischen der neoliberalen Subjektivierungsweise der Selbstbestimmung, -optimierung und -verantwortung im Sinne der Marktförmigkeit und der „psychischen Ökonomie eines Subjekts“ (Castel, 1987, S. 174) in Form von individuellem Zugewinn persönlicher Freiheit und Handlungsmacht. Es sollte deutlich geworden sein, dass sich die psychotherapeutische Fokussierung auf die_den Einzelne_n und deren individuell transformierbares und entwicklungsfähiges Potential für die neoliberalen Paradigmen der Freiheit und der Selbstverantwortung als besonders anschlussfähig erweisen. Gerade weil psychotherapeutisches Handeln kein krankheitswertiges Geschehen verlangt, sondern ebenso als Selbstfindungs- oder Entwicklungsprozess genützt werden kann, lässt sie sich nicht jenseits der aktuellen Anreizsysteme zur Selbstoptimierung positionieren. Sie steht nicht außerhalb oder gegenüber den neoliberalen Machtverhältnissen. Insofern kann die Psychotherapie im Foucaultschen Sinne als eine Technik der Sorge um das Heil im Diesseits begriffen und im Kontext dessen, das Alexandra Rau (2010) „Psychopolitik“ nennt, verortet werden.
Es wundert daher nicht, dass permanent dazu angestachelt und aufgefordert wird, sich der Psyche zu bedienen. Die Wichtigkeit des psychischen Wohlbefindens, ihre individuelle Exklusivität und insbesondere ihr Potential sollen keinesfalls ungenutzt brachliegen. Marlene Streeruwitz spricht diesbezüglich nicht zu Unrecht von einer „Verstaatlichung der Psyche“ (Streeruwitz, 2010, S. 259).
Es kann also die (provokante) Behauptung aufgestellt werden, dass die Psychotherapie einzigartige, kreative Psychen für das neoliberale Machtdispositiv produziert, analog der Disziplinarmacht, die zur Zeit der Industrialisierung „gelehrige Körper“ (Foucault, 1994, S. 173) hervorgebracht hat. Gerade weil die Psychotherapie (wie jedes andere Wissenssystem auch) mit der Rationalität ihrer Zeit – aktuell mit neoliberalem Gesicht – verknotet ist, kann mit Ulrich Bröckling formuliert werden: „Auch Aufrichten ist Zurichten“ (Bröckling, 2013, S. 214).
Sowohl diese Zeitdiagnose als auch der Blick auf die Geschichte des psychologischen Diskurses inklusive seiner entfalteten Wirkmacht erlauben die Behauptung, dass das psychologische Wissen, inklusive seiner Verfahren, von Anfang an die politischen Verhältnisse mitgestaltet haben und auch heute mitgestalten. Es lässt sich also fragen: Zirkuliert die auf die Einzelnen fokussierte individualisierende Macht, die in neoliberalen Zeiten zu einem Höhenflug ungeahnten Ausmaßes abhebt, nicht gerade dann besonders erfolgreich, „wenn man weiß, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, wenn man ihre Seele erforscht, wenn man sie zwingt, ihre intimsten Geheimnisse preiszugeben“ (Foucault, 2005d, S. 277)?
Mit dieser in aller Kürze dargestellten Verknüpfung von der Entstehung des Konzeptes Psyche und dem kapitalistischen System, zeigt sich, dass die Psychotherapie schon längst eine zentrale Säule der neoliberalen Regierungskunst geworden ist und damit nicht außerhalb des Politischen positioniert werden kann.
Es stellt sich daher die Frage, wie es der Psychotherapie möglich sein kann, emanzipatorisch zu sein. Denn so sich die Psychotherapie tatsächlich der Emanzipation verschreibt, müsste sie Konzepte entwickeln, die aus genau den Verhältnissen hinausweisen, mit denen sie selbst aufs Engste verstrickt ist. Die Psychotherapie kann sich dann nicht damit begnügen, das neoliberale Kosten-Nutzen-Kalkül zu skandalisieren. Sie kommt nicht umhin sowohl ihre Ausbildungsmodalitäten, die zur Gänze innerhalb der kapitalistischen Logik agieren, die eigenen Theoriekonzepte als auch ihre aktuelle Funktion im neoliberalen Regime einer kritischen Befragung zu unterziehen.
Gerade weil die Psychotherapie aktuell als institutionalisierte Lösung für alle nur vorstellbaren menschlichen Problemlagen dient, sehe ich die notwendige politische Aufgabe der Psychotherapie darin, nach Ideen und Denkansätzen Ausschau zu halten, die die neoliberale Ideologie zu erschüttern oder (zumindest) in minimalen Aspekten zu überschreiten vermögen. Dies deshalb, als es gerade wir Psychotherapeut_innen sind, die tagtäglich die Leidenszustände der ökonomisierten Subjektivität präsentiert bekommen.
Als meines Erachtens zukunftsweisenden Ausgangspunkt möchte ich hierfür eine „Ethik der konstitutiven Angewiesenheit“ (Meißner, 2010, S. 243) vorschlagen. Die im psychotherapeutischen Prozess reflektierte Anerkennung der unhintergehbaren Abhängigkeit des Selbst von seinem sozialen Bedingungsgefüge kann die Beschränktheit von Lebensmöglichkeiten erkennbar werden lassen. Diese wahrgenommene Enge kann das Begehren entstehen lassen, sich genau diesen gesellschaftlichen Regeln und Normen, die das Subjekt konstituieren, zu widersetzen. Anders formuliert: Das „Eingeständnis der Verlustspur [die das Nicht-Lebbare bezeichnet; A.G.] aus der man selbst hervorgegangen ist“ (Butler, 2001, S. 181f), kann zur Basis einer widerständigen Praxis gegenüber den Existenzbedingungen selbst werden. Insofern lässt sich eine aus den neoliberalen Verhältnissen hinausweisende Psychotherapie als eine Praxis einer „neuen sozialen Ontologie konstitutiver Angewiesenheit“ (vgl. Meißner, 2015) begreifen, die nach anderen Weisen des Subjektseins fragt. Sie ist so verstanden eine Praxis des Suchens und des Fragens als deren Zentrum eine „experimentelle Haltung“ (Foucault, 2005b, S. 703) fungiert.
Um hier kein Missverständnis entstehen zu lassen: Damit ist nicht gemeint, dass die Psychotherapie ihre Klient_innen einladen sollte, sich quasi täglich neu zu erfinden. Dies wäre eine unmögliche und absolut überfordernde Aufgabe, die der neoliberalen Logik permanenter Selbstoptimierung, -transformation und Aktivität folgen würde. Es geht vielmehr um das Ausloten von Möglichkeiten, um das Ausdehnen von normativen Grenzen in mitunter winzigen Teilbereichen des Lebens oder wie Foucault sagen würde, um „eine historisch-praktische Erprobung der Grenzen, die wir überschreiten können“ (ebd.).
Dieses psychotherapeutische Erproben, Ausloten und Suchen von mitunter minimalen Grenzüberschreitungen, Widerstandspunkten und -praktiken folgt nicht einer ökonomischen Logik, die auf endloses Wachstum, Konsum und Konkurrenz basiert, sondern einem Wissen, das auf der „geteilten und reziproken Abhängigkeit“ (Meißner, 2010, S. 281) von Anderen gründet. Damit wird es denkbar, nach Praktiken der Subjektivierung zu suchen, die darauf abzielen die dem autonomen Subjekt eingeschriebene Angst vor Abhängigkeit und Verletzbarkeit „zu ver-lernen, um konstitutive Angewiesenheit als positive Grundlage individueller Entfaltung begreifen zu können“ (Meißner, 2015, o.S.) und ebenso danach zu fragen, wie es möglich sein kann, die Lebensbedingungen für das Selbst und Andere auf einer solidarischen Grundlage (mit-) zu gestalten. Denn es erscheint dringend notwendig die Idee des autonomen souveränen Subjekts (das, nebenbei bemerkt, immer schon ein männliches war), das alles und jedes gänzlich unabhängig von anderen zu meistern vermag – kurz: das Phantasma der Moderne – langsam aus unserem Denken, Fühlen und Handeln verschwinden zu lassen. Eine so gedachte Psychotherapie konzipiert sich als „Erfindungsarbeit“ (Meißner, 2010, S. 281) und ist sich bewusst, dass nur das werden kann, was tatsächlich möglich ist. Dass diese Potentialitäten mit den herrschenden Machtverhältnissen dennoch in jedem Fall „kommunizieren“, versteht sich dabei von selbst. Mit diesem Denkansatz kann das hegemoniale autonome Subjekt mit seinen individuellen Fähigkeiten und Leistungen, das sowohl im psychologischen als auch im gesellschaftlichen Mainstream „materialisiert“ (Meißner, 2015, o.S.) und deshalb nicht zu unterschätzen ist, erschüttert und für neue Formen, Subjekt zu sein, geöffnet werden.
Diese hier in aller Kürze angedachten Suchbewegungen einer emanzipatorischen Psychotherapie folgen allesamt einer Haltung der Kritik, die die neoliberalen Paradigmen befragen und herausfordern: „Wie ist es möglich, dass man nicht derartig, im Namen dieser Prinzipien da, zu solchen Zwecken und mit solchen Verfahren regiert wird – dass man nicht so und nicht dafür und nicht von denen da regiert wird“ (Foucault, 1992, S. 11f)?
Kann die Psychotherapie so als eine „Praxis der Freiheit“ (Foucault, 2005c, S. 875) verstanden werden? Kann aus einem individuellen Unbehagen so etwas wie eine „reflektierte Unfügsamkeit“ (Foucault, 1992, S. 15) erwachsen, die sich in neue Verhaltensweisen und Handlungen übersetzt, die nicht auf Verwertung, Konsumtion, Konkurrenz und Leistungsdruck basieren, sondern auf alternativen Grundlagen, wie einer Ethik konstitutiver Angewiesenheit?
So bleibt mir am Schluss nur mehr danach zu fragen, ob die Psychotherapie derart vielleicht zu einem Ort der Emanzipation werden könnte?
Literatur
Bröckling, Ulrich (2013). Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Brieler, Ulrich (2013). Der neoliberale Charakter.
www.diss-duisburg.de/2013/11/der-neoliberale-charakter/ (Stand: 19.5.2015)
Butler, Judith (2001). Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Butterwegge, Christoph, Lösch, Bettina & Ptak, Ralf (2008). Kritik des Neoliberalismus. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Castel, Robert (1987). Die Institutionalisierung des Uneingestehbaren und die Aufwertung des Intimen. In Alois Hahn & Volker Kapp (Hrsg.), Selbstthematisierung und Selbstzeugnis: Bekenntnis und Geständnis (S. 170-180). Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Duttweiler, Stefanie (2007). Sein Glück machen. Arbeit am Glück als neoliberale Regierungstechnologie. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH.
Foucault, Michel (1992). Was ist Kritik? Berlin: Merve.
Foucault, Michel (1993b). Technologien des Selbst. In Martin Luther, Huck Gutmann & Patrick H. Hutton (Hrsg.), Technologien des Selbst (S.24-62). Frankfurt/Main: Fischer.
Foucault, Michel (1994). Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Foucault, Michel (2005b). Was ist Aufklärung? In Daniel Defert & Francois Ewald, unter Mitarbeit v. Jacques Lagrange (Hrsg.), Michel Foucault. Dits et Ecrits. Schriften in vier Bänden. Band 4 (S. 687-707). Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Foucault, Michel (2005c). Die Ethik der Sorge um sich als Praxis der Freiheit. In Daniel Defert & Francois Ewald, unter Mitarbeit v. Jacques Lagrange (Hrsg.), Michel Foucault. Dits et Ecrits. Schriften in vier Bänden. Band 4 (S. 875-902). Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Foucault, Michel (2005d). Subjekt und Macht. In Daniel Defert & Francois Ewald, unter Mitarbeit v. Jacques Lagrange (Hrsg.), Michel Foucault. Dits et Ecrits. Schriften in vier Bänden. Band 4 (S. 269-294). Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Foucault, Michel (2006), Geschichte der Gouvernementalität II. Die Geburt der Biopolitik, Frankfurt/Main: Suhrkamp.
Meißner, Hanna (2010). Jenseits des autonomen Subjekts. Zur gesellschaftlichen Konstitution von Handlungsfähigkeit im Anschluss an Butler, Foucault und Marx. Bielefeld: transcript Verlag.
Meißner, Hanna (2015). Studies in Ableism – Für ein Vorstellungsvermögen jenseits des individuellen autonomen Subjekts. www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/276/259 (Stand: 11.9.
Rau, Alexandra (2010). Psychopolitik. Macht, Subjekt und Arbeit in der neoliberalen Gesellschaft. Frankfurt/Main: Campus.
Schiwy, Günter (1984). Der französische Strukturalismus. Mode – Methode – Ideologie. Reinbeck/Hamburg: Rowohlt.
Sonntag, Michael (1988). Die Seele als Politikum. Psychologie und die Produktion des Individuums. Berlin: Verlag Dietrich Reimer.
Sonntag, Michael (1999). „Das verborgene des Herzens“. Zur Geschichte der Individualität. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt.
Straub, Jürgen; Sabisch-Fechtelberger, Katja & Sieben, Anna (2012). Homo modificans, homo modificatus. Ein Vorwort zu aktuellen ‘Optimierungen des Menschen’. In Anna Sieben, Katja Sabisch-Fechtelpeter & Straub, Jürgen (Hrsg.), Menschen machen. Die hellen und die dunklen Seiten humanwissenschaftlicher Optimierungsprogramme (S. 9-26). Bielefeld: transcript.
Streeruwitz, Marlene (2010). In diesem politischen Augenblick. In Frauen beraten Frauen (Hrsg.), In Anerkennung der Differenz. Feministische Beratung und Psychotherapie (S. 257-261). Gießen: Psychosozial-Verlag.
Angelika Grubner
Bahnhofstraße 230
2823 Pitten
Psychotherapeutin, Diplomsozialarbeiterin, Akad. Referentin f. feministische Bildung und Politik, dzt. Studium der Philosophie an der Universität Wien. Letzte Publikation: „Die Macht der Psychotherapie im Neoliberalismus. Eine Streitschrift“ Mandelbaum kritik & utopie. Wien/Berlin 2017.
[1]Quelle: PSYCHOLOGIE et GESELLSCHAFTSKRITIK, Heft 2/3-2018, 42. Jg., Nr. 166/167; Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Redaktion und der Autorin.