Die Fachgruppe versteht sich als Arbeitsgemeinschaft und Interessenvertretung der Psychologischen Psychotherapeut*innen in Ausbildung und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen in Ausbildung sowie der Jungapprobierten der DGVT. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 ist sie verbandsintern und verbandsübergreifend tätig.
Neuerungen im Jahr 2019
Auch im Jahr 2019 verließen einige Mitglieder unsere AG, da die Mehrfachbelastung von Ausbildung, Praktischer Tätigkeit und Nebenjob Zeit und Energie für ehrenamtliches Engagement einschränken. Nichtsdestotrotz danken wir ihnen für ihre Bereitschaft und ihren guten Willen.
Umso mehr freuen wir uns jedoch darüber, dass wir neue und engagierte Mitglieder für die PiA-AG gewinnen konnten: Alexandra König, Holger Heynen, Chris Vogt, Sarah Heller, Judith Langenhoevel und Martin Wierzyk, die teilweise schon außerhalb der PiA-AG berufs- und ausbildungspolitisch aktiv sind, erklärten ihre Bereitschaft, bei uns mitzuarbeiten. Wir freuen uns sehr über diesen Zuwachs!
Die 2018 beschlossene Änderung, dass nunmehr nicht nur Psychotherapeut*innen in Ausbildung, sondern auch Jungapprobierte in der AG mitarbeiten, hat sich aus unserer Sicht bewährt.
Themen 2019
Das Jahr 2019 stand für die PiA-AG – wie auch für einen Großteil unseres Berufsstandes – ganz im Zeichen der Ausbildungsreform.
Wichtig war hierbei für uns einerseits darauf zu achten, dass es zu einer deutlichen Verbesserung der Aus- und Weiterbildungsbedingungen im zukünftigen System kommt. Als Stichworte seien hier genannt: angemessene Bezahlung, klarer sozialrechtlicher Status, Studierbarkeit des neuen Studienganges, Vermeidung einer “Flaschenhals”-Problematik beim Übergang von Studium zur Weiterbildung, Vereinbarkeit von Weiterbildung und Familie.
Von noch größerer Bedeutung war für uns bei den Diskussionen aber das Aufmerksammachen auf die Situation der aktuellen PiA und derjenigen, die noch in den nächsten Jahren nach dem aktuellen System die Ausbildung machen werden. Neben der Umsetzung des 1000€-Mindestgehalts während der Praktischen Tätigkeit und der 40%-Mindestauszahlung in den Ambulanzen geht es hier vor allem darum, sicherzustellen, dass auch über einen langen Zeitraum im Rahmen der Übergangszeit noch eine gute Ausbildung im bisherigen System möglich sein wird. Der intensive Austausch mit den Mitgliedern des PiA-Politik-Treffens stellte für uns hier eine große Bereicherung dar.
Einrichtung Ombudsverfahren
PiA, die Schwierigkeiten an ihrem Institut haben, benötigen unserer Erfahrung nach, neben uns als PiA-AG insbesondere offizielle, neutrale Ansprechpersonen, um die Hemmschwelle zu senken und Konflikte oder Probleme während der Ausbildung ansprechen zu können, unabhängig vom Ausbildungszentrum. Die PiA-AG begrüßt daher die Schaffung einer unabhängigen Ombudsstelle für PiA, die neutral zwischen Institut, Ausbildungsakademie und PiA vermitteln kann. Eine Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Ombudsstelle ist aus unserer Sicht noch wünschenswert.
Aktivitäten
Die PiA-AG hat im Prozess der Ausbildungsreform Stellungnahmen zum Referentenentwurf und zum Kabinettsentwurf erstellt und an der DGVT-Stellungnahme zum Referentenentwurf der Approbationsordnung mitgearbeitet. Außerdem haben sich Vertreter*innen der PiA-AG im Rahmen des Engagements beim PiA-Politik-Treffen an der gemeinsamen Abschlussbewertung zum neuen Psychotherapeutengesetz von PPT, BuKo PiA und PsyFaKo beteiligt.
Die PiA-AG sieht weiterhin deutlichen Nachbesserungsbedarf im neuen Gesetz, da mit den derzeitigen Regelungen zu 40%-Mindesthonorar und 1000€ Mindestvergütung für die PT-I die Situation der PiA keinesfalls verbessert wird. Diese Regelungen führen zur Fortschreibung der prekären Situation der PiA. Auch die Finanzierung der ambulanten Weiterbildung ist nicht ausreichend geklärt. Die berufsrechtliche Gleichstellung der KJP wurde zudem verpasst. Mit großer Sorge betrachtet die PiA-AG außerdem die Omnibusparagraphen, die ohne Rücksprache mit dem Berufsstand verankert wurden.
Die ausführlichen Stellungnahmen der PiA-AG sind auf der Homepage der PiA-AG zu finden.
Der Einsatz für eine gute Ausbildung hat einige Mitglieder der PiA-AG auch in verschiedensten regionalen und bundesweiten Vertretungen und Gruppierungen in und außerhalb der DGVT beschäftigt: An den Instituten als Kurs- und/oder Institutssprecher*innen waren im Jahr 2019 Lisa Daesler, Anja Felgenträger, Anja Haubold, Alexandra König, Mechthild Leidl und Eline Rimane engagiert. Lina Koch ist neben der PiA-AG auch Mitglied in der KiJu-Fachgruppe, Benjamin Seifert nimmt an der neu gegründeten Arbeitsgruppe Psychosoziale Versorgung teil. Eline Rimane vertritt die PiA-AG im Gesamtvorstand der DGVT und war Teil der Vertretung der DGVT beim GK II im Mai 2019.
Außerhalb des Vereins sind Benjamin Seifert, Mechthild Leidl und Martin Wierzyk im Organisationsteam des bundesweiten, verbändeübergreifenden PiA-Politik-Treffens engagiert, welches halbjährlich wechselnd in Berlin und Frankfurt am Main stattfindet.
Alexandra König ist gewählte PiA-Sprecherin und Delegierte in der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg und dort berufspolitisch aktiv.
Außerdem wurde unter tatkräftiger Hilfe von Simone Folke in Kooperation mit den Zuständigen in der Geschäftsstelle die bisher externe Homepage der PiA-AG in die Vereinsseite integriert.
Der neue Internetauftritt findet sich unter www.dgvt.de/wir-ueber-uns/pia-ag/.
Im Jahr 2019 gab es drei Treffen der PiA-AG:
Im Juni 2019 trafen wir uns in Köln am ABZ für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Die Teilnehmenden setzten sich hier mit der Frage auseinander, wie die Kammerdelegierten der DGVT dazu animiert werden können, sich für PiA einzusetzen, die einen großen Teil der DGVT-Mitglieder stellen. Ein Austausch beim Treffen des Länderrats wurde daher befürwortet. Auch die aktuelle Beitragssatzung und Erleichterungen für PiA wurden diskutiert sowie Ideen gesammelt, wie die DGVT darüber hinaus ihre PiA-Mitglieder unterstützen könnte, z. B. durch die Organisation eines Repetitoriums, die Zusammenstellung von rechtlichen Informationen für PiA oder eine regelmäßige Teilnahme der PiA-Vertretung beim Treffen des GK II.
Ferner gab es ein Zusammenkommen am Rande des Weltkongresses im Juli in Berlin, bei dem wir im Anschluss an die Kurssprecher*innenkonferenz der DGVT unsere Arbeit vorstellten und erfolgreich um neue Mitglieder warben.
Das dritte Treffen fand im Oktober in Tübingen statt, zu dem auch Günter Ruggaber für die Ausbildungsakademie dazu kam. Schwerpunkt dieses Treffens war die anstehende Ausbildungsreform und ihre Auswirkungen auf aktuelle und künftige PiA, die Übergangsphase in der DGVT, die noch ausstehende neue Approbationsordnung sowie die Vorbereitung eines Austausches von PiA-AG und ABZ-Leiter*innen bei der Akademieversammlung im Februar 2020. Auch hier danken wir der Geschäftsstelle herzlich für die Organisation und dafür, dass wir in ihren Räumen tagen durften. Außerdem erstellten wir einen neuen Begrüßungsflyer und ein Informationsblatt für Institutssprecher*innen, welche beide nach Rücksprache mit der Akademie für PiA zugänglich gemacht werden sollen.
Vorhaben 2020
Ein aktuelles Projekt ist die Idee eines PiA-Newsletters, welche von uns gemeinsam mit dem Verein weiter verfolgt werden soll. Außerdem wollen wir weiter mit Mitarbeitern der Geschäftsstelle überlegen, was die DGVT tun kann, um attraktiver für neue Mitglieder und PiA anderer Ausbildungsträger zu werden und welche Leistungen hierfür nötig sind.
Wir als PiA-AG-Sprecher*innen bedanken uns herzlich bei dem Verein, dem Vorstand, der Geschäftsführung und der Ausbildungsakademie für das entgegengebrachte Vertrauen in unsere Arbeit und die Unterstützung im Jahr 2019 und freuen uns auf neue Aufgaben und ein produktives Miteinander im Jahr 2020!
PiA-AG-Sprecher*innen:
Lina Koch, Eline Rimane, Benjamin Seifert