Nach den Gesundheitsreformen des Jahres, in denen die Psychotherapeuten so einig wie nie aufgetreten waren (aber trotzdem kaum Gehör fanden) schien ein solcher Rück- und Ausblick durchaus angebracht. Dies, zumal mit der zwischenzeitlich gegründeten Bundespsychotherapeutenkammer eine neue Struktur in der Psychotherapeutenvertretung entstanden ist, zu der die Verbände erst ein sachgerechtes Verhältnis entwickeln müssen.
Als Vorlage für diese Sitzung war der Entwurf für eine Art Mini-Geschäftsordnung, d.h. für allgemeinste Regeln für die Zusammenarbeit der Verbände, die einen Minimalkonsens darstellen können, von einer Arbeitsgruppe mit Vertretern aller drei Fraktionen des GK II erarbeitet worden. Die Diskussion über diese "Verfahrensregeln", die eine Art Mitgliedsstatus und Beitrittsregeln des GK II beschreiben, ferner das Procedere für die Entwicklung und Formulierung gemeinsamer Stellungnahmen darstellen und schließlich das Rotationsprinzip der Geschäftsführung regeln, bestimmte dann auch den größten Teil der Sitzung am 2. Advent. Die Diskussionslinien verliefen sehr uneinheitlich, ihre nähere Formulierung brauchte viel Zeit und alles Geschick der Sitzungsleitung (diesmal die Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT), namentlich Herr Schildt und Frau Schlösser). Im Kern ging es hinter aller Verfahrensdiskussion um die Frage, ob die einzelnen Verbände bereit sind, sich in eine Gemeinschaft derart einzuordnen, dass man bei Entscheidungen überstimmt werden kann. Der vorliegende Entwurf der Verfahrensregeln wurde nach einigen Modifikationen schließlich mit 35:1 abgestimmt. Das bedeutet, dass er trotz überwältigender Mehrheit nicht wirklich angenommen wurde, weil im GK II bisher in wichtigen Fragen das Einstimmigkeitsprinzip herrscht. Die Diskussion hat immerhin einige Klärung gebracht und die Beratungen werden zukünftig möglicherweise erleichtert, weil die offene und durchaus konstruktiv geführte Beratung über diese Punkte möglicherweise auch zum Abbau von Ängsten auf der einen und Illusionen auf der anderen Seite führen könnte, die in internen Beratungen zur Veränderung verhärteter Fronten führen könnten.
Im Weiteren wurde eine Resolution zur Einführung von Qualitätssicherung in der Psychotherapie verabschiedet, und es wurden Möglichkeiten zur vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Bundespsychotherapeutenkammer erörtert.