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DGVT4F-Veranstaltungsreihe

Vortrag III: Kämpfen ohne Ende? Wie können wir Menschen, die sich in der Klimagerechtigkeitsbewegung engagieren, unterstützen?

07. Dezember 2023

Am 15. November 2023 fand der dritte Vortrag aus der DGVT4F-Veranstaltungsreihe statt. Vor ca. 100 Teilnehmer*innen sprach Birgit Zech, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin in eigener Praxis und Mitglied bei den Psychologists/Psychotherapists for Future (Psy4F), zum Thema „Kämpfen ohne Ende? Wie können wir Menschen, die sich in der Klimagerechtigkeitsbewegung engagieren, unterstützen?“.

 

Frau Zech stellte dar, warum sich Menschen in der Klimagerechtigkeitsbewegung engagieren und welche Auswirkungen das Engagement gerade auf junge Menschen haben kann. Sie berichtete aus ihrer Erfahrung in der Beratung von Aktivist*innen, im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bei den Psy4F. Anhand von Fallbeispielen verdeutlichte sie, dass es in den Beratungen oft um tiefe Sinnfragen gehe, mit denen sich Aktivist*innen im Zuge ihres Engagements auseinandersetzen würden. Oft gingen sie dabei über ihre persönlichen Grenzen hinweg und es komme häufig zu Parentifizierung, mitunter entstünden in Folge der großen Belastungen auch psychische Erkrankungen oder bereits zuvor bestehende Probleme würden verschärft. Frau Zech unterstrich jedoch in diesem Zusammenhang deutlich, dass erlebte Klimagefühle („Klimaangst“, „Klimadepression“…) in der Regel nicht als pathologisch zu verstehen seien, sondern vielmehr eine angemessene emotionale Reaktion auf die Auseinandersetzung mit sozial-ökologischen Krisen darstellen. Sie verwies dabei auf die Autorin und Aktivistin Katharina van Bronswijk, die in ihrem Buch „Klima im Kopf: Angst, Wut, Hoffnung: Was die ökologische Krise mit uns macht“ klarstellt: „Wenn die Klimakrise Gefühle auslöst, ist mit den Gefühlen alles in Ordnung“.

Im Verlauf der Veranstaltung beschrieb Frau Zech weitere Unterstützungsangebote, die die Psy4F neben dem individuellen Beratungsangebot für Aktivist*innen zur Verfügung stellt. Sie beschrieb neben Gesprächsrunden, die zum Teil in Form von Klima-Cafés angeboten werden, auch vielfältige Workshops und die direkte Unterstützung bei Aktionen der Klimagerechtigkeitsbewegung. Reichen diese Angebote in Einzelfällen nicht aus, dann werde mitunter auch der Weg in eine Psychotherapie angeregt und begleitet. Allgemeines Ziel sei es durch die Unterstützungsangebote Klimaresilienz auf- und auszubauen. Es gehe dabei um die Förderung eines nachhaltigen Aktivismus und die Stärkung der Selbstfürsorge. Bei Übernahme dieser Aufgaben sei es wichtig, so Zech, sich als Therapeut*in auch mit der eigenen Betroffenheit auseinanderzusetzen. 


Wir bedanken uns herzlich bei Frau Zech für den spannenden Vortrag, der in Kürze unseren DGVT-PiA im DGVT-Campus zur Verfügung stehen wird.  

 

Als Fördermitglied der Psy4F möchten wir an dieser Stelle auf die vielfältigen Mitwirkungsmöglichkeiten bei den Psy4F aufmerksam machen. Werden auch Sie aktiv für mehr Klimaschutz und setzen sich für mehr Nachhaltigkeit ein. Informationen über die Mitgliedschaft und Arbeitsgemeinschaften der Psy4F finden Sie hier.

Alle weiteren Veranstaltungen, Themen, Referent*innen und Termine der DGVT4F-Veranstaltungsreihe finden Sie hier.

Organisiert wird die Veranstaltungsreihe von der DGVT4F, einer Arbeitsgruppe innerhalb der DGVT. Bei Interesse an der Mitwirkung oder Rückmeldungen an die Arbeitsgruppe, wenden Sie sich bitte an die DGVT-Bundesgeschäftsstelle unter dgvt@dgvt.de.