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Themenbereich

Ältere Menschen in der psychosozialen Versorgung

Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft insgesamt und unsere Berufsgruppe im Besonderen vor neue Herausforderungen. Ältere Menschen mit psychischen Erkrankungen sind häufig psychotherapeutisch sehr schlecht versorgt. Insbesondere bei Hochaltrigen kommt ambulante Psychotherapie praktisch nicht vor. Außerdem wissen wir noch wenig darüber, wie wir mit den üblichen psychotherapeutischen Ansätzen und Methoden den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht werden. Die DGVT setzt sich dafür ein, dieser Unterversorgung aktiv entgegenzuwirken.

Auf unserer Website finden Sie umfangreiche Informationen und Materialien rund um das Thema psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung älterer Menschen.

Ältere Menschen mit psychischen Störungen sind psychotherapeutisch sehr schlecht versorgt. Deshalb hat die DGVT 2012 eine neue Fachgruppe ins Leben gerufen, die sich speziell mit den Bedürfnissen der ständig wachsenden Gruppe alter Menschen beschäftigt. Wenn Sie interessiert sind, in der Fachgruppe "Ältere Menschen in der psychosozialen Versorgung" mitzuwirken, schreiben Sie gerne ein E-Mail an dgvt(at)dgvt(dot)de.

Interessent*innen für die Mailingliste „Altern“ können sich über dgvt(at)dgvt(dot)de anmelden.

Die Versorgungsinitiative PSY-CARE

PSY-CARE ist eine international einzigartige, pragmatische, randomisiert-kontrollierte Studie, die durch den Gemeinsamen Bundessausschuss gefördert wird. Umgesetzt wird das Projekt in Berlin und angrenzenden Regionen Brandenburgs, unter der Leitung von Professorin Eva-Marie Kessler, durch die MSB Medical School Berlin sowie das Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften der Charité.

Innerhalb eines Jahres wurden 197 pflegebedürftige Menschen über 60 Jahre mit Depression, die in der eigenen Häuslichkeit leben, in die Studie aufgenommen und erhielten Zugang zu ambulanter Kurzzeit-Verhaltenstherapie (Interventionsgruppe) oder telefonischer Beratung und Selbsthilfematerial zum Thema Depression bei Pflegebedarf (aktive Kontrollgruppe), um die Wirksamkeit der Angebote für diese Zielgruppe zu untersuchen. Um die Interventionsgruppe im Rahmen der Regelversorgung zu behandeln, wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie e.V. ein Netzwerk aus 39 gerontologisch qualifizierten Psychotherapeut*innen aufgebaut, wobei der Großteil der vermittelten Psychotherapien als Hausbesuche erfolgen. Im Rahmen der manual-basierten Verhaltenstherapien kommen insbesondere Elemente des Lebensrückblicks sowie des Ressourcenaufbaus und -erhalts zum Einsatz. Ein zentrales Therapieziel ist es, die Patient*innen darin zu unterstützen, ihr Leben wieder selbstbestimmter und mit größerer Selbstakzeptanz zu gestalten. Zusätzlich zur quantitativen Auswertung, ob das Therapieangebot dem Beratungsangebot in Hinblick auf die Depressionsverläufe überlegen ist, werden auch die therapeutischen Erfahrungen hinsichtlich praktischer Implikationen für die klinische Arbeit systematisch ausgewertet. Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um die bisherigen Versorgungswege auf den Prüfstand zu stellen. 

Mehr zum PSY-CARE-Projekt erfahren Sie unter https://psy-care.de/projekt

 

PSY-CARE Manual

PSY-CARE Manual ist ein manualbasierter Ansatz zur Behandlung zuhause lebender älterer, pflegebedürftiger Patient*innen mit Depression (Hauptdiagnosen Major Depression oder Anpassungsstörung mit depressiver Symptomatik). Die adressierte Patient*innengruppe umfasst dabei auch solche Patient*innen mit Depression, die zusätzlich kognitive Einschränkungen auf dem Level einer leichten kognitiven Störung (‚mild cognitive impairment‘, MCI) oder eine leichte Demenz aufweisen. 

PSY-CARE Manual ist als Leitfaden konzipiert, der von ausgebildeten Verhaltenstherapeut*innen, optimalerweise mit gerontologischer/geriatrischer Vorerfahrung, im Rahmen von Richtlinienpsychotherapie (Kurzzeittherapie) mit der Patient*innengruppe verwendet werden kann. Die Prinzipien des manualbasierten Ansatzes und weitere darin enthaltene Informationen sind innerhalb kurzer Zeit von Verhaltenstherapeut*innen erlernbar. 

Download des Manuals als PDF-Dokument

 

 

PSY-CARE Ratgeber Depression als Hilfestellung für alte Menschen mit Pflegebedarf 

Dieser Ratgeber richtet sich an von Depression Betroffene sowie deren Vertraute und Angehörige und geht der Frage nach, woran man Depression bei Pflegebedarf im Al­ter erkennt – bei sich selbst und beim anderen. Sie finden darin Anregungen, wie Sie als von Depression Betroffene im alltäglichen Leben mit Depression umgehen können, sowie Tipps und Ratschläge dazu, was Vertraute und Angehörige tun können, um Betroffene zu unterstützen.

Entstanden ist der Ratgeber im Rahmen des Projektes PSY-CARE, welches die DGVT und ihr Berufsverband unterstützt. 

Download des Ratgebers als PDF-Dokument

Der Ratgeber steht auch als Printversion zur Verfügung und kann über den DGVT-Verlag erworben werden.

Podcast zum PSY-CARE Ratgeber Depression

Einführung

Woran erkenne ich bei mir selbst Depression?

Jetzt richten wir uns an die Angehörigen

Zwölf Anregungen zur Selbsthilfe für Betroffene

Anregungen für Vertraute, Angehörige und Pflegekräfte

Und wie kann es jetzt weitergehen?

Und noch einige wichtige Telefonnummern!

Mehr Informationen zum Projekt PSY-CARE finden Sie hier: https://psy-care.de/

Wir freuen uns, wenn Sie Interesse an dem Ratgeber haben und diesen selbst in Ihrem beruflichen Kontext nutzen oder an Kolleg*innen, Pflegekräfte, an Patient*innen oder Angehörige von Patient*innen weiterreichen. 

Der Ratgeber darf jedoch nicht zu kommerziellen Zwecken genutzt und weitergegeben werden. Sollten Sie Interesse haben, den Ratgeber (Digital-, Print- oder Audio-Version) auf Ihrer Homepage zu veröffentlichen, kontaktieren Sie bitte die Autorin (eva-marie.kessler(at)medicalschool-berlin(dot)de). Falls Sie eine umfangreichere Nutzung des Werks anstreben, kontaktieren Sie bitte ebenfalls die Autorin. 
 

Kontakt:

Prof. Dr. habil. Eva-Marie Kessler
Professorin für Gerontopsychologie
Psychologische Psychotherapeutin
MSB Medical School Berlin – 
Hochschule für Gesundheit und Medizin
Universitäres Department Psychologie
Rüdesheimer Straße 50
14197 Berlin
0177 324 6018
Zur Website der Medical School Berlin


Stand: April 2021

Meldungen zum Themenbereich „Ältere Menschen in der psychosozialen Versorgung“

Psychotherapie mit älteren Menschen

Innovatives Projekt BRIDGE zur Unterstützung multimorbider, älterer Menschen mit Depression gestartet

Am 1. Juli 2024 startet das innovative Projekt für ältere Menschen BRIDGE, bei dem die DGVT Kooperationspartnerin ist. Das G-BA-Innovationsfonds-Projekt BRIDGE bietet eine neuartige Versorgungsform zur Förderung körperlicher Aktivität und zur Reduktion depressiver Symptome bei multimorbiden, älteren Menschen. Das Projekt wird von der Universitätsmedizin Mainz und der MSB Medical School Berlin geleitet und über einen Zeitraum von 39 Monaten mit 5,3 Millionen Euro gefördert. 

Information externe Fortbildung

Zertifikat »Fachpsychologin/Fachpsychologe Palliative Care (BDP-DGP)“

Mit dem Zertifikat „Fachpsychologin/Fachpsychologe Palliative Care (BDP-DGP)“ wird eine umfassende Befähigung zur Tätigkeit im Bereich der Palliativpsychologie geprüft und bestätigt.

Zusätzlich zu klinisch-psychologischen Kompetenzen in Kommunikation, Beratung, Psychoedukation, Diagnostik und Indikationsstellung bedarf es in der Palliativpsychologie weiterer besonderer Fähigkeiten. Dies betrifft Kompetenzen bezüglich der Belastungen und Bedürfnisse der Angehörigen, Wissen zu Familiensystemen und Interventionsmöglichkeiten, zu relevanten Krankheitsbildern und Behandlungsmöglichkeiten, Kenntnisse in Gerontopsychologie und über Trauerprozesse, ethische und religiöse Fragestellungen, zum Umgang mit schweren Schicksalen und individuellem Leid (z. B. mit Konzepten wie …

Gesundheitspolitik

Nachtrag zu: Kurzbericht der 20. Statuskonferenz des BVPG e. V. zum Thema „Psychische Gesundheit in der dritten Lebensphase – Erkenntnisse, Fragen und Herausforderungen“

Die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG) e. V. hat im Nachgang zur 20. BVPG-Statuskonferenz zum Thema „Psychische Gesundheit in der dritten Lebensphase – Erkenntnisse, Fragen und Herausforderungen“ eine Dokumentation veröffentlicht. Zudem steht nun eine Übersicht über Angebote zur Förderung der psychischen Gesundheit im Alter zur Verfügung. Diese Angebote umfassen unter anderem  Kurse, Infomaterialien, Weiterbildungen, Projekte und viele weitere Formate für unterschiedliche Settings, Ziel- beziehungsweise Dialoggruppen und Handlungsfelder. Ebenfalls aufgeführt ist der „PSY-CARE Ratgeber Depression“  als Hilfestellung für alte Menschen mit Pflegebedarf, der <link file:9891>hier</link> als PDF kostenlos zum Download zur Verfügung steht.

Hier geht es zur Dokumentation …

Ältere Menschen

Kurzbericht der 20. Statuskonferenz des BVPG zum Thema „Psychische Gesundheit in der dritten Lebensphase – Erkenntnisse, Fragen und Herausforderungen“

Die digitale Statuskonferenz der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. zum Thema „Psychische Gesundheit in der dritten Lebensphase – Erkenntnisse, Fragen und Herausforderungen“ fand am 12. November statt. U.a. mit einem Vortrag zur psychischen Gesundheit im Alter von Prof. Dr. Eva-Marie Kessler (MSB Medical School Berlin GmbH).

Publikationen

Rechenschaftsbericht der Fachgruppe „Ältere Menschen in der psychosozialen Versorgung“ für das Berichtsjahr 2020

Die Fachgruppe hat in den letzten Monaten einen Ratgeber für ältere Menschen mit Depressionen und Ihre Angehörigen erstellt. Der Ratgeber liegt in schriftlicher Form und eingelesen als Audi-Podcast vor (Dauer ca. 1:15 Uhr). Abrufbar auf der DGVT Website. 

Es ist gelungen, das Innovationsfonds-Projekt PSY-CARE mit großer Anstrengung trotz der Corona-Pandemie durchzuführen. Nach Projektende im Oktober 2021 werden wir die Ergebnisse zur psychotherapeutischen Arbeit mit alten und sehr alten Menschen auswerten und zeitnah darüber berichten.

Für die Fachgruppe „Ältere Menschen in der psychosozialen Versorgung:

Eva-Marie Kessler