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DGVT4F-Vortragsreihe

Vortrag VI: Psychotherapie in Zeiten der Klimakrise – Einordnung und Prognose

27. Februar 2024

Am 14. Februar 2024 fand der abschließende Vortrag (VI) der DGVT4F-Vortragsreihe statt. Vor circa 75 Teilnehmenden sprach Lea Dohm (Psychologische Psychotherapeutin; Mitbegründerin der Psychologists/Psychotherapists for Future e. V.; tätig bei KLUG, der Deutschen Allianz für Klimawandel und Gesundheit e. V.) über Aufgaben und Möglichkeiten der Psychotherapie in Anbetracht der gegebenen sozial-ökologischen Krisen.
 

 

Zunächst verdeutlichte sie die unbestreitbaren Auswirkungen der Klimakrise auf die psychische Gesundheit, wies auf besonders vulnerable Personengruppen hin und unterschied sowohl zwischen individuellen und sozialen als auch akuten und chronischen Folgen der gegenwärtigen Krisen. Daran anknüpfend erläuterte Lea Dohm das Konzept Planetary Health und stellte klar, dass das deutsche Gesundheitssystem vor einem großen Umbruch stehe. Mit Blick auf dessen notwendige Transformation unterstrich sie insbesondere die Chancen und Potentiale der „sprechenden Medizin“, die zukünftig eine neue Bedeutung bekommen könne. Sie prognostizierte die Möglichkeit einer deutlichen Aufwertung der sprechenden Medizin, insbesondere des Bereichs der Prävention und machte gleichzeitig deutlich, dass es damit einhergehend dringend notwendig sei, eine interdisziplinäre Vernetzung, sowohl mit anderen Fachrichtungen als auch anderen Berufsgruppen anzugehen. Daran anknüpfend beleuchtete Lea Dohm die besonderen Aufgaben und Handlungsmöglichkeiten der Berufsgruppe der Psychotherapeut*innen. Sie unterstrich zum einen deren besondere Verantwortung, markierte gleichzeitig aber auch die besonderen Fähigkeiten, die diese für die Bewältigung der großen Transformationsaufgabe mitbringe. So nannte sie sowohl das Schaffen von Problembewusstsein, die Förderung von Veränderungsbereitschaft und konstruktiver Verarbeitung, die Begleitung von Veränderungsprozessen und die umfassenden Kompetenzen im Bereich der Kommunikation als besonders zentral. Darüber hinaus sei es wichtig, einen neuen, deutlich weiter gefassten Resilienzbegriff zu definieren und die Möglichkeiten zur Aus-, Fort- und Weiterbildung sowohl innerhalb der Berufsgruppe, als auch darüber hinaus auszubauen. Die abschließende Diskussion endete mit der eindeutigen Botschaft, dass es unabdingbar sei, der notwendigen sozial-ökologischen Transformation klare Priorität einzuräumen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Lea Dohm für ihren Vortrag, der die Fortbildungsreihe mit einer deutlichen Aufforderung, sich als Berufsgruppe in die Gestaltung der notwendigen Prozesse einzubringen, abrundete.