Protokoll der Online-Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e. V.
Freitag, 11. Juni 2021
Beginn: 14:00 Uhr, Ende 18:50 Uhr
Anwesend: 74 stimmberechtigte Mitglieder
TOP 1: Eröffnung und Wahl der Versammlungsleitung
Oliver Kunz begrüßt die Teilnehmenden der Online-Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie. Er stellt die Moderatorinnen Sandra Münstermann, Eline Rimane und Judith Schild vor, die die Versammlungsleitung unterstützen. Er weist darauf hin, dass die Mitgliederversammlung für das Protokoll aufgezeichnet wird, diese Aufzeichnung nur den Protokollantinnen zur Verfügung steht und nach Freigabe des Protokolls vollständig gelöscht wird. Ein Widerspruch bzgl. der Aufzeichnung ist vor jeder Wortmeldung möglich. Weiterhin weist er darauf hin, dass acht Gäste (Nichtmitglieder) anwesend sind, um die Abläufe der Online-Versammlung zu unterstützen. Dazu gibt es weder Gegenstimmen oder Fragen.
Die Wahlen der Gremien- und Vorstandsmitglieder werden per Votebox durchgeführt. Jedem Mitglied wurde einen Tag zuvor ein Link mit persönlichen Zugangsdaten zugeschickt. Es wird eine Probe-Abstimmung durchgeführt.
Als Versammlungsleiterin wird Mechthild Greive per Votebox mit deutlicher Mehrheit gewählt. Sie nimmt die Wahl an und bedankt sich für das Vertrauen.
Mechthild Greive erläutert die Regularien und den Ablauf der Mitgliederversammlung. Die Beschlussfähigkeit und die fristgerechte Einladung zur Mitgliederversammlung durch die Veröffentlichung in der VPP 2/2021 werden festgestellt.
TOP 2: Beschluss über die Tagesordnung
Die Tagesordnung ist allen Mitgliedern rechtzeitig mit der VPP zugegangen und zusätzlich per E-Mail mit den Anmeldeunterlagen zur MV verschickt worden. Die Tagesordnung wird einstimmig per Votebox angenommen.
TOP 3: Beschlussfassung über das MV-Protokoll vom 20.07.2019 (abgedruckt in VPP 4/2019, Seite 872 ff.)
Das MV-Protokoll vom 20. Juli 2019 wurde in der VPP 4/2019, S. 872 ff., abgedruckt. Es sind weder mündliche noch schriftliche Änderungsvorschläge zum Protokoll eingegangen und es werden auf Nachfrage von Mechthild Greive keine Änderungswünsche geäußert. Das Protokoll wird mit 53 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 19 Enthaltungen angenommen.
TOP 4: Bericht des Vorstands
Sandra Münstermann übernimmt die Moderation und erteilt Oliver Kunz das Wort. Oliver Kunz stellt die Themen vor, mit denen sich der Vorstand schwerpunktmäßig in 2019 und 2020 beschäftigte.
Die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf das Verbandsleben
Oliver Kunz berichtet über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Verbandsleben. Pandemiebedingt wurde die Workshoptagung, die in Köln geplant war, im März 2020 abgesagt, die Mitgliederversammlung wurde verschoben und letztendlich ebenfalls abgesagt. Fortbildungen, Seminarreihen und Tagungen wurden zunächst kurzfristig abgesagt, aber ein großer Teil konnte innerhalb kürzester Zeit in ein Online-Angebot umgewandelt werden. Die Sommerakademie musste abgesagt werden. Die Praxistage fanden online statt. Der DGVT-Kongress wurde von der Kongress-Planungsgruppe im Jahr 2020 komplett auf einen Online-Kongress ausgerichtet. Er lobt die erfolgreiche Durchführung in 2021 mit attraktiven Angeboten, vielen Teilnehmenden und viel positiver Resonanz.
Reform des Psychotherapeutengesetzes und Positionierung im Rahmen der Entwicklung der Musterweiterbildungsordnung:
Oliver Kunz bedankt sich bei den vielen Mitstreiter*innen, die sich im Verein, in den Kammern und den Arbeitsgruppen der Psychotherapeutenkammern und der BPtK für die DGVT engagiert haben. Das zentrale Leitmotiv im Reformprozess der Psychotherapeutenausbildung ist, eine hohe Aus- und Weiterbildungsqualität zu erhalten, um damit eine hohe Versorgungsqualität zu sichern und gute soziale Aus- und Weiterbildungsbedingungen für die zukünftigen Generationen zu erreichen. Die Aufgabe sei noch nicht vollständig erfüllt und es gelte, daran weiter zu arbeiten.
Engagement für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Das Engagement für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz wurde deutlich erhöht. In der Geschäftsstelle und im Vereinsleben wurden Abläufe überprüft und konkrete Veränderungen in die Wege geleitet wie Wechsel des Stromanbieters, Materialbeschaffung, Planung von Veranstaltungen, Catering etc. Die Reisekostenrichtlinie wurde dahingehend verändert, dass Inlandsflüge nicht mehr erstattet werden. Es gibt eine Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und den Psychotherapists for Future. Im GK II ist die DGVT in der Arbeitsgruppe zum Thema Nachhaltigkeit vertreten, in der es darum geht, wie psychotherapeutische Expertise zur Bewältigung der Klima-Krise eingesetzt werden kann.
Die Weiterentwicklung von Digitalisierung im Verband
Ziel ist es, in allen Bereichen die Digitalisierung voranzutreiben, um Ressourcen zu sparen und Abläufe zu verbessern.
DGVT – Verlag
Im DGVT-Verlag fanden einige Veränderungen statt. Otmar Koschar, der jahrzehntelang den DGVT-Verlag leitete, verabschiedete sich in den Ruhestand. Die Leitung des Verlages wurde Valerie Pogodda übertragen. Oliver Kunz dankt Otmar Koschar für sein Engagement und wünscht Valerie Pogodda viel Erfolg. Eine weitere Änderung im Verlag betrifft die Umstrukturierung der Auslieferung der Bücher.
DGVT – Fort und Weiterbildung
Im Bereich Fort- und Weiterbildung gab es eine deutliche Zunahme des Seminarangebots, die Online-Formate wurden sehr gut angenommen. Die jährliche Gesamtanzahl der Teilnehmenden hat sich in der Zeit der Pandemie mindestens verdoppelt, weshalb Web-Seminare im Fortbildungsprogramm weiterhin angeboten werden sollen. Oliver Kunz bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle und der Aus- und Weiterbildungskommission für die gute Arbeit.
Veränderungen in den Kommissionen und der Fachgruppenarbeit
Auch bei den ehrenamtlichen Mitgliedern, die den Fachverband mit viel Engagement unterstützen, gibt es Veränderungen. Oliver Kunz bedankt sich bei allen, die sich auch im Jahr 2020 in unterschiedlichster Form in die Kommissions- und Fachgruppenarbeit für die DGVT eingesetzt haben.
Die DGVT verabschiedet mit einem großen Dankeschön folgende Mitglieder aus ihrer Vorstands- und Kommissionsarbeit:
Gesamtvorstand:
QSK: Anja Dresenkamps Wahlperiode ist 2020 abgelaufen, sie wurde 2018 in den Gesamtvorstand gewählt und wird sich nicht erneut aufstellen lassen. Sonja Stolp stellt sich stattdessen zur Wahl.
Länderrat: Alexandra Klichs Wahlperiode ist ebenfalls 2020 abgelaufen, sie wurde 2013 in den Gesamtvorstand gewählt. Hier stellt sich Andreas Böse zur Wahl.
DGVT-AusbildungsAkademie: Sandra Münstermann wurde 2017 in den Gesamtvorstand gewählt – ihre Wahlperiode läuft 2021 ab. Lothar Duda stellt sich zur Wahl.
PiA-AG: Martin Wierzyk löste Eline Rimane im Gesamtvorstand ab und wurde bereits satzungsgemäß vom Vorstand als Vertreter der PiA-AG im erweiterten Vorstand benannt.
QSK:
Markus Hertle verlässt die QSK, er wurde vor 15 Jahren in die QSK gewählt und war zeitweise Mitglied des Gesamtvorstandes.
Ethikbeirat:
Silvia Höppners dreijährige Amtszeit ist abgelaufen, gewählt wurde sie 2018. Sie wird nicht mehr für den Ethikbeirat kandidieren.
RDK:
Thomas Heidenreich beendet nach 25 Jahren seine ehrenamtliche Tätigkeit in der RDK. Ebenso Peter Petereit, nach 22 Jahren und Andrea Sacher, nach 29 Jahren Engagement in der RDK. Hans-Peter Michels, der über 30 Jahre in der RDK tätig war, ist bereits Ende 2020 aus seinem Amt zurückgetreten.
Oliver Kunz dankt nochmals allen für ihr Engagement.
Mitgliederentwicklung
Die Beitritte in die DGVT nehmen kontinuierlich zu. Im April 2021 wurde das zehntausendste Mitglied begrüßt. Aufgrund der Ausbildungsreform werden Veränderungen der Mitgliederentwicklung erwartet.
Geschäftsstelle
Aline Schneider berichtet über die DGVT-Geschäftsstelle. Aktuell sind in der DGVT 22 Mitarbeiter*innen beschäftigt, davon sind derzeit drei Mitarbeiterinnen in Mutterschutz bzw. Elternzeit. Ab Juli werden drei zusätzliche Mitarbeiterinnen eingestellt. Nicht alle arbeiten in der Geschäftsstelle in Tübingen, sondern auf Außenarbeitsplätzen, beispielsweise in Berlin. Dieses Jahr wurde Roswitha Bauer, die über 24 Jahre für die DGVT tätig war, in den Ruhestand verabschiedet. Waltraud Deubert wurde ebenfalls in den Ruhestand verabschiedet – Aline Schneider und Günter Ruggaber bilden die neue Geschäftsleitung. Neue Mitarbeiterin in der Ausbildungsakademie ist Gudrun Schumacher, in der Fort- und Weiterbildung neu als Mitarbeiterinnen sind Annette Pahl, Vjerana Mackert und Tanja Helali.
Seit letztem Jahr wird das Sekretariat des Europäischen Dachverbands EABCT durch Jeanine Narrog unterstützt. Hanna Pfeiffer und Christine Holk werden ab Juli den Bereich Öffentlichkeitsarbeit weiterentwickeln.
Während der Corona-Pandemie wurden Homeoffice-Arbeitsplätze geschaffen, die weiterhin ergänzend in der Arbeit genutzt werden.
Wolfgang Schreck hebt nochmals deutlich hervor, dass der Vorstand sehr zufrieden ist, mit Aline Schneider eine sehr kompetente Person gewonnen zu haben, die die Geschicke des Vereins als Geschäftsführerin mitführt.
DGVT-Ausbildungsakademie
Wolfgang Schreck hält fest, dass alle Beschäftigten der Ausbildungsakademie als auch die Ausbildungsteilnehmenden durch die Pandemie besonders herausgefordert waren. In den Ambulanzen der Ausbildungszentren konnte die Patient*innenversorgung aufrechterhalten werden. Auch im Jahr 2020 sind die Zahlen der Lehrgänge und Teilnehmenden stabil. Aktuell absolvieren 2.600 Ausbildungsteilnehmende die Ausbildung nach dem alten Modell. Perspektivisch wird davon ausgegangen, dass die Zahlen bis 2023 stabil sein werden.
Pandemiebedingt gab es große Anstrengungen in den ABZ zur Aufrechterhaltung des Lehrbetriebs durch Umstellung auf onlinegestützte Seminare, Therapien und Supervision. Es wurde von Seiten der Akademie beschlossen, die eingesparten Reisekosten während der Pandemie 2020 an die TN zurückzuzahlen. Die Ausbildungsgebühren für das erste Quartal 2021 wurden um 100 Euro reduziert.
Es gab einige Abschiede auf Leitungsebene in einzelnen ABZ: Monika Basqué (Berlin PP); Katrin Thiemann (MS PP); Wolfgang Jänicke (MS KJP), Sonja Stolp (M KJP), Martina Minkner, Wolfgang Pilz (Magdeburg) und Sandra Münstermann (OWL).
2020 werden Alfred Luttermann und Lothar Duda für zwei Jahre zu Akademiesprechern gewählt und Steffen Fliegel als langjähriger Berater verabschiedet. Aline Schneider ist seit 1.1.2021 zweite GmbH-Geschäftsführerin neben Günter Ruggaber.
Zum Wintersemester 21/22 wird letztmalig das MA-Studiums in Kooperation mit der Uni Bern starten, danach werden keine Neuimmatrikulationen mehr vorgenommen.
Gesundheits- und fachpolitische Positionen und Initiativen
DGVT-Positionen / Stellungnahmen
Der Verein veröffentlichte in 2020 verschiedene DGVT-Positionen und Stellungnahmen. Wolfgang Schreck hebt besonders die Stellungnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Krise hervor. Hier geht es um die zentrale Frage, wie die Versorgung sichergestellt werden kann. Es sei deutlich geworden, dass sich soziale Ungleichheit in Krisenzeiten besonders darstellt, insbesondere auch für Kinder und Jugendliche.
Weiterhin berichtet er über die Stellungnahme zur Ausschreibung der Forschungszentren für seelische Gesundheit. Zum Bereich der Digitalisierung wurde eine Stellungnahme verfasst. Das Thema wurde aufgrund des Datenschutzes und Selbstverständnis von Psychotherapie kontrovers diskutiert.
Die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden ist weiterhin gut und es gelingt zunehmend, gemeinsam mit anderen Verbänden Stellungnahmen und Pressemitteilungen zu veröffentlichen.
Sandra Münstermann bedankt sich für die Zusammenfassungen des Vorstands.
Aussprache
Eine Frage betrifft die Zukunft der Ausbildungszentren nach 2022/23. Außerdem wird darum gebeten, das Positionspapier des Vorstands erneut zu posten. Dazu erläutert Wolfgang Schreck, dass er davon ausgeht, dass die Akademie – in welcher Form auch immer – Angebote im Bereich der Weiterbildung machen wird. In welchem Umfang und in welcher Organisation, sei offen, weil bestimmte Fragen noch geklärt werden müssen. Dazu gehöre auch der Bereich der Finanzierung. Dieses Papier möchte er ungern ohne ausführliche Erläuterung in den Chat stellen.
Günter Ruggaber ergänzt, dass auch nach 2023 die Ausbildung weitergeführt wird. Es wird erwartet, dass nach 2023 die Nachfrage nach neuen Ausbildungsgängen zurückgehen wird. Unabhängig davon wird die Ausbildung für alle Teilnehmenden zu Ende geführt werden.
Steffen Fliegel möchte Otmar Koschar ausdrücklich und ganz herzlich für seine über 40jährige Tätigkeit als Verlagsleitung danken. Er würdigt seine Leistung für die DGVT, gute Produkte, die den Satzungszielen der DGVT eng entsprechen, v. a. aus der Gemeindepsychologie und Beratung, herauszugeben. Er betont sein Geschick, den Verlag in den schwarzen Zahlen zu halten, was für kleinere Verlage nicht selbstverständlich sei.
Die Mitgliederversammlung nimmt den Bericht zur Kenntnis.
TOP 5 Finanzbericht des Vorstands
Wolfgang Schreck beginnt mit den Umsatzerlösen im Jahr 2019, die sich aus den Mitgliedsbeiträgen, Einnahmen in der Fort- und Weiterbildung und Kongress, aus Einnahmen aus Umlagen von Ausbildungsakademie und Berufsverband zusammensetzen. Die betrieblichen Aufwendungen sind Löhne und Gehälter, Abschreibungen, Kosten für Fort- und Weiterbildung inklusive Kongress und sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Vereinszeitschrift, Rechtsberatung, Beiträge zu anderen Organisationen, Räume, Energie, Reinigung etc.) und außergewöhnliche Aufwendungen. Im Jahr 2019 konnte ein Jahresüberschuss erwirtschaftet werden. Die Zahlen im Jahr 2020 sind ähnlich. Der Verein ist somit weiterhin finanziell solide aufgestellt.
Es werden Fragen zum Finanzbericht der Ausbildungsakademie sowie zur Höhe der Rücklagen des Vereins gestellt. Wolfgang Schreck erläutert, dass der Finanzbericht der DGVT-Ausbildungsakademie nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen in der Gesellschafterversammlung der Akademie vorgestellt und anschließend veröffentlicht wird, aber keine Erläuterung in der DGVT e.V. Mitgliederversammlung stattfinden wird. Was die Rücklagenbildung der DGVT e. V. anbelangt, werden zweckgebundene Rücklagen entsprechend der Möglichkeiten gebildet, um die Fortführung des Betriebs abzusichern.
Die Mitgliederversammlung nimmt den Finanzbericht zur Kenntnis.
Top 6: Bericht der Kassenprüfer*innen
Die Kassenprüferin Renate Hannak-Zeltner stellt den Bericht für 2019 vor.
Die vereinsrechtliche Kassenprüfung wurde von den Kassenprüfer*innen Renate Hannak-Zeltner und Franz-Josef Kanz satzungsgemäß am 02. und 03. März 2020 in der Geschäftsstelle durchgeführt. Geprüft wurden der Verein DGVT e. V. und der DGVT-Verlag. Für Fragen standen Dagmar Reichert und Waltraud Deubert zur Verfügung. Die Kassenprüfung erfolgte stichprobenartig. Kassenbuch und Kassensturz waren ohne Beanstandung. Die Trennung von DGVT-Verein und DGVT-Berufsverband liegt bei gemeinsamen Veranstaltungen bei je 50 Prozent und wurde ordentlich durchgeführt. Die rechnerische Richtigkeit der Kassenbücher und die sachliche Richtigkeit der zugehörigen Belege von Verein und Verlag werden bestätigt. Auch im DGVT-Verlag gab es keine Beanstandungen.
Mit der Reisekostenabrechnung auf Excelbasis wurden die Vorschläge der Kassenprüfenden umgesetzt. Geklärt werden muss die Erstattung der meisten Flugreisen ohne Begründung. Bei der Berechnung des Tagesgeldes passen die Richtlinien der Reisekostenerstattung nicht vollständig zu den Bedingungen der Abrechnungsvorlage. Die Kassenprüfenden empfehlen, die Übernachtungspauschale von 25 Euro bekannter zu machen. Die Kassenprüfer*innen kommen zu der Einschätzung, dass die Aufzeichnungen der Geschäftsstelle sowohl des Vereins und des Verlags vollständig, fortlaufend und zeitgerecht sind und die Erfüllung der Rechtsvorschrift in vollem Umfang festzustellen ist. Die jährliche Prüfung des Jahresabschlusses für das Haushaltsjahr 2019 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Adjuvaris ergab ebenfalls keine Beanstandungen, sodass die Kassenprüferenden die Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2019 empfehlen.
Franz-Josef Kanz stellt den Bericht für das Jahr 2020 vor. Die vereinsrechtliche Kassenprüfung fand satzungsgemäß am 22. und 23. März 2021 in der Geschäftsstelle statt, unterstützt von Aline Schneider und Dagmar Reichert. Auch hier erfolgte die Kassenprüfung stichprobenartig und erstreckte sich auf die Kassenbücher von Verein und Verlag und auf ausgewählte Konten. Kassenbuch und Kassensturz waren sowohl beim Verein als auch beim Verlag ohne Beanstandung. Die rechnerische Richtigkeit der Kassenbücher und die sachliche Richtigkeit der zugehörigen Belege von Verein und Verlag werden bestätigt. Die Trennung von DGVT-Verein und DGVT-Berufsverband liegt bei gemeinsamen Veranstaltungen bei je 50 Prozent und wurde regelmäßig durchgeführt. Die Kassenprüfenden kommen zu der Einschätzung, dass die Aufzeichnungen der Geschäftsstelle des Vereins und Verlags vollständig, fortlaufend und zeitgerecht sind und die Erfüllung der Rechtsvorschrift in vollem Umfang festzustellen ist. Die jährliche Prüfung des Jahresabschlusses für das Haushaltsjahr 2020 durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Adjuvaris ergab ebenfalls keine Beanstandungen, sodass die Kassenprüfenden die Entlastung des Vorstandes auch für das Jahr 2020 empfehlen.
Mechthild Greive dankt den Kassenprüfenden im Namen aller Mitglieder für die zuverlässige Arbeit seit vielen Jahren.
Top 7: Entlastung des Vorstandes und Wahlen
Mechthild Greive weist auf die Wichtigkeit der Entlastung hin, da sie juristisch zu einer Haftungsfreistellung führt.
1. Abstimmung zur Entlastung des Vorstands für das Jahr 2019:
Der Antrag auf Entlastung für das Jahr 2019 wird mit 69 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen einstimmig angenommen.
2. Abstimmung zur Entlastung des Vorstands für das Jahr 2020:
Der Antrag auf Entlastung für das Jahr 2020 wird mit 67 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen einstimmig angenommen.
Mechthild Greive bedankt sich beim Vorstand für die Finanzverantwortung und bei der Geschäftsstelle für die Verwaltungsarbeit, die mit den Finanzen verbunden ist.
3. Wahl des geschäftsführenden Vorstands:
Die Amtszeiten von Oliver Kunz und Wolfgang Schreck sind abgelaufen und stehen zur Wiederwahl an, eine dritte Position steht zur Neuwahl an. Die schriftliche Vorstellung der Kandidat*innen erfolgte durch die mitgesandten Unterlagen. Monika Bormann stellt sich kurz vor. Sie ist seit 1978 Mitglied in der DGVT, war in der Frauen-AG, RDK, Aus- und Weiterbildungskommission, Ethikbeirat und ist aktuell in der Fachgruppe psychosoziale Versorgung. Wolfgang Schreck stellt sich ebenfalls vor und erläutert seine Beweggründe, ein weiteres Mal zu kandidieren. Auch Oliver Kunz stellt sich kurz vor.
Es wird die Frage an den Vorstand gestellt, welche Visionen die Kandidat*innen für die DGVT in Zeiten vieler Umbrüche haben und in welche Richtung sich die DGVT entwickeln könnte. Für Wolfgang Schreck ist besonders bedeutsam, sich auch in den kommenden Jahren für eine gute, faire und verteilungsgerechte Versorgung und eine gerechtere Gesellschaft einzusetzen. Weiterhin nennt er den Wunsch, eine gute Weiterbildung anzubieten. Ein weiteres Anliegen ist dafür zu sorgen, den multiprofessionellen und interdisziplinären Ansatz als zusätzliches Profil zu stärken.
Monika Bormann knüpft an den letzten Punkt an. Auch ihr ist die Weiterentwicklung als multiprofessioneller Verband wichtig. Sie sieht hier sehr viel Potential. Bezüglich der Weiterbildung ist sie davon überzeugt, dass ein gutes Modell gefunden werden kann. Oliver Kunz schließt sich seinen Vorredner*innen an. Die Versorgungsorientierung sollte weiterhin im Fokus bleiben sowohl in der Weiterbildung als auch in der Entwicklung neuer Konzepte und Strukturen.
Es gibt keine weiteren Fragen und auch keine weiteren Kandidat*innenvorschläge für den geschäftsführenden Vorstand.
Die Wahlen zum geschäftsführenden Vorstands finden einzeln und in geheimer Wahl statt. Monika Bormann wird mit 60 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und 12 Enthaltungen gewählt. Oliver Kunz wird ebenfalls gewählt mit 60 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 11 Enthaltungen. Wolfgang Schreck wird mit 63 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen wiedergewählt. Alle Kandidat*innen nehmen die Wahl an. Mechthild Greive gratuliert und wünscht eine erfolgreiche Arbeit im geschäftsführenden Vorstand.
Auch Sandra Münstermann gratuliert und drückt ihren Respekt gegenüber der ehrenamtlichen Arbeit des Vorstandes aus und bedankt sich für die Arbeit.
Es folgt eine fünf minütige Pause.
TOP 8 Berichte der Fachgruppen und Delegierten
Die Moderation übernimmt Judith Schild. Sie verweist auf die vorliegenden schriftlichen Berichte und schlägt vor, diese kurz zu ergänzen und mögliche Fragen ebenfalls nur kurz zu beantworten.
Fachgruppe psychosozialen Versorgung
Bernhard Scholten stellt die Gruppe und deren Mitglieder anhand einer Präsentation vor und wirbt für weitere engagierte Mitarbeitende. Er erläutert, was unter psychosozialer Versorgung zu verstehen ist, welche Bedeutung sie für die DGVT hat und welche Kriterien für eine gute psychosoziale Versorgung bedeutsam sind. Diese Kriterien und Eigenschaften, die auch für eine gute Zusammenarbeit notwendig sind, werden Waltraud Deubert zugeschrieben.
Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Waltraud Deubert
Wolfgang Schreck ernennt Waltraud Deubert als Anerkennung ihres langjährigen Engagements für den Verein zum Ehrenmitglied der DGVT. Günter Ruggaber überreicht ihr anschließend persönlich einen Blumenstrauß.
Fachgruppe Frauen in der psychosozialen Versorgung
Irmgard Vogt weist darauf hin, dass der abgedruckte schriftliche Bericht aus dem letzten Jahr ist. Ein Schwerpunkt der Arbeit der Fachgruppe Frauen in der psychosozialen Versorgung war das Thema Gewalt in partnerschaftlichen Beziehungen bzw. häusliche Gewalt unter Berücksichtigung von Gewalttätigkeiten gegenüber Kindern. Dieses Thema wird die Gruppe auch die nächsten Jahre beschäftigen. Sie betont, dass dies nur gelingen kann, wenn sich weitere Frauen in der Frauengruppe engagieren.
Fachgruppe Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Susanne Sander verweist auf den schriftlichen Bericht, zu dem es keine weiteren Ergänzungen gibt.
Fachgruppe Ältere Menschen in der Psychosozialen Versorgung
Eva-Marie Kessler musste sich aus Zeitgründen von der MV verabschieden. Judith Schild weist darauf hin, dass kein schriftlicher Rechenschaftsbericht vorliegt. Sie liest die Nachricht aus dem Chat von Eva-Marie Kessler vor, dass die Fachgruppe einen Ratgeber für ältere Menschen mit Depressionen und ihren Angehörigen veröffentlichen konnte, der auf der DGVT-Internetseite zu finden ist. Außerdem wurde das sehr erfolgreiche Projekt PSY-CARE durchgeführt. Der Bericht dazu wird im Herbst erwartet.
Forum Beratung
Frank Nestmann verweist auf den schriftlichen Bericht. Er ergänzt, dass im DGVT-Verlag der erste Band einer Reihe zum Thema Beratung erschienen ist, herausgegeben von Annett Kupfer und Sandra Wesenberg, zwei Mitglieder des Forums Beratung. Der Titel ist Beratung und Psychotherapie.
Fachgruppe PiA-AG
Martin Wierzyk berichtet über personelle Veränderungen bei den Sprecher*innen. Lina Koch und Benjamin Seifert sind ausgeschieden, neue Sprecher*innen sind Sarah Heller und er selbst. Er bedankt sich bei den beiden für das langjährige Engagement in der PiA-AG und auch bei Eline Rimane für die Arbeit im erweiterten Vorstand.
Fachgruppe Verhaltenstherapeutische Versorgung in der somatischen Medizin
Da keine Vertretung der Gruppe anwesend ist, wird auf den schriftlichen Rechenschaftsbericht hingewiesen.
Europadelegierte
Thomas Heidenreich hat keine Ergänzungen zum Rechenschaftsbericht.
Es werden keine Nachfragen gestellt und keine Diskussionsbeiträge vorgetragen.
TOP 9 Bericht der Aus- und Weiterbildungskommission und Wahlen
Tobias Büttner verweist auf den schriftlichen Bericht und ergänzt, dass durch die Corona-Pandemie kurzfristig einige Themenseminare abgesagt werden mussten und auf online-Formate umgestellt wurden, was gut geklappt hat. Außerdem wurden Erfahrungen mit Online-Tagungen gesammelt.
Auf der Homepage wurde die Seminarsuche einfacher gestaltet. Die interaktive Fortbildung soll erweitert werden.
Es gibt keine Wortmeldungen zu dem Bericht.
Mechthild Greive erläutert die Möglichkeit der gemeinsamen Wahl der Kommissionsmitglieder in einem Wahlgang. Die Wahlperioden der AWK-Mitglieder Nina Engstermann, Eva-Maria Greiner, Anke Heier, Gerd Per, Kristin Pfeifer, Daniel Surall und Tobias Büttner sind abgelaufen. Es liegen von allen schriftliche Erklärungen vor, dass sie kandidieren und im Falle ihrer Wahl diese annehmen. Es gibt keine weiteren Wahlvorschläge.
Aufgrund von Problemen bei Votebox wird TOP 10 vorgezogen.
TOP 10: Bericht des Ethikbeirats und Wahlen
Georg Zilly verweist auf den schriftlichen Bericht des Ethikbeirats. Silvia Höppners Amtszeit ist abgelaufen und sie wird sich nicht mehr zur Wahl stellen. Er weist darauf hin, dass er und Johannes Broil nur noch für ein Jahr gewählt sind und dann nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung stehen. Er bietet möglichen neuen Mitgliedern eine Begleitung für die Einarbeitung an.
Es stehen derzeit keine Kandidat*innen zur Wahl zur Verfügung.
Es gibt keine Wortmeldungen zu dem Bericht und keine Wahlvorschläge.
Fortsetzung TOP 9:
Die Wahl der AWK erfolgt mittels gemeinsamer Wahl auf einem Stimmzettel, wobei jedes anwesende stimmberechtigte Mitglied eine Stimme je Kandidat*in hat.. Es werden alle Kandidat*innen mit einer deutlichen Mehrheit gewählt. Mechthild Greive gratuliert zur Wahl und dankt für ihr Engagement.
TOP 11: Bericht des Länderrates
Alexandra Klich als Vertretung des Länderrates hat keine Ergänzungen zum schriftlichen Bericht. Andreas Böse weist auf die laufenden Wahlkämpfe zu Landespsychotherapeutenkammern hin. Das neue Format von „DGVT - 60 Minuten“ per Zoomkonferenz, in der aktuelle Inhalte thematisiert werden, wird gut angenommen. Er bedankt sich bei Isabel Lang und Kerstin Burgdorf für die Unterstützung. Außerdem dankt er Alexandra Klich für die Arbeit im erweiterten Vorstand, Judith Schild, Oliver Kunz und Monika Bormann, die als Vorstandsmitglieder den Länderrat begleiten oder begleitet haben, und ein besonderer Dank geht an Renate Hannak-Zeltner als langjähriges Mitglied des Länderrats. Eine persönliche Verabschiedung wird nachgeholt.
Es gibt keine Wortmeldungen zu dem Bericht.
TOP 12: Bericht der Qualitätssicherungskommission und Wahlen
Sonja Stolp berichtet von den personellen Veränderungen in der QSK. Anja Dresenkamp wird sich nicht mehr für den erweiterten Vorstand zur Wahl stellen, Sonja Stolp wird dies übernehmen. Markus Hertle wird nicht mehr kandieren. Sonja Stolp bedankt sich für seine langjährige Arbeit. Eine persönliche Verabschiedung wird nachgeholt.
Sie verweist auf den schriftlichen Rechenschaftsbericht und wirbt für neue QSK-Mitglieder.
Die Wahlperiode von Anja Dresenkamp, Sonja Stolp und Philipp Victor ist abgelaufen. Die schriftliche Erklärung der Kandidatur und Annahme im Falle einer Wahl, liegt von allen vor. Es werden keine weiteren Mitglieder für die Wahl vorgeschlagen.
In der anschließenden Wahl werden alle drei mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt.
Mechthild Greive gratuliert zur Wahl und wünscht viel Erfolg bei der Gewinnung neuer Mitglieder.
TOP 13: Bericht der Redaktionskommission und Wahlen
Thomas Heidenreich verweist auf den Rechenschaftsbericht. Er bedankt sich bei Valerie Pogodda, die die Leitung des Verlags übernommen hat, und die als sehr verlässliche und engagierte Kollegin zur Verfügung steht. Ein Dank geht außerdem an Otmar Koschar, der weiterhin im Hintergrund tätig ist.
Zur Wahl stehen Frank Nestmann, Berith Möller, Thorsten Padberg und Ursel Sickendieck. Die schriftliche Erklärung der Kandidatur und Annahme im Falle einer Wahl liegt von allen vor. Es gibt keine weiteren Vorschläge. Auch sie werden mit großer Mehrheit gewählt.
Mechthild Greive gratuliert zur Wahl und wünscht viel Erfolg für die weitere Arbeit.
TOP 14: Wahlen des erweiterten Vorstands
Für den Gesamtvorstand kandidieren Anke Heier für die AWK, für die QSK Sonja Stolp, Andreas Böse als Sprecher für den Länderrat, Lothar Duda als Sprecher für die Ausbildungsakademie und Thorsten Padberg für die RDK. Von allen liegen entweder mündliche oder schriftliche Bestätigungen vor.
Es gibt keine Fragen an die Kandidat*innen. Alle werden mit überwältigender Mehrheit gewählt. Die Wahlen werden von ihnen angenommen.
TOP 15: Satzungsänderungsanträge
Wolfgang Schreck erläutert die Notwendigkeit, Regelungen für eine Online-Mitgliederversammlung in die DGVT-Satzung aufzunehmen, um die Handlungsfähigkeit des Vereins in Pandemiezeiten und anderen Situationen, die eine Präsenzveranstaltung unmöglich machen, zu sichern. Die Satzungsänderungsanträge wurden juristisch geprüft, u. a. von Dr. Schick, Rechtsanwalt für Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht.
Die Satzungsänderungsanträge sind in der vorliegenden Form rechtzeitig mit der VPP an alle Mitglieder versandt worden. Mechthild Greive erklärt, dass für die Abstimmung einer Satzungsänderung eine zweidrittel Mehrheit notwendig ist. Sie weist darauf hin, dass diese Satzungsänderung keine Regelungen für hybride Veranstaltungen (Kombination aus Präsenz und virtueller Veranstaltung) beinhaltet.
Es gibt keine weiteren Fragen. In der anschließenden Abstimmung wird die Änderung der Satzung der DGVT in § 6 und § 7 mit großer Mehrheit angenommen (61 Ja, 0 Nein, 3 Enthaltungen).
TOP 16: Sonstige Anträge
Änderung der Geschäftsordnung der Mitgliederversammlung
Wolfgang Schreck erklärt, dass durch die Annahme der Satzungsregelungen zur virtuellen Mitgliederversammlung auch Änderungen der Geschäftsordnung der Mitgliederversammlung notwendig sind. Es wird über die Frage „Sind Sie mit der Änderung der Geschäftsordnung der MV der DGVT in § 1 und § 3 einverstanden?“ abgestimmt. Die Änderung wird angenommen (58 Ja, 0 Nein, 3 Enthaltungen).
Änderung der Beitragsordnung
Oliver Kunz erläutert den Ausgangspunkt des Antrags der Task Force. Gründe für die Änderung der Beitragsordnung sind u. a. Schwierigkeiten, in Bundesländern ohne Ausbildungszentren neue Mitglieder zu gewinnen. Dies wird dadurch verschärft, dass Psychotherapeut*innen in Ausbildung (PiA) in anderen Berufsverbänden kostenfrei Mitglied werden können, weshalb es auch schwer ist, Studierende zu gewinnen, wenn absehbar ist, dass für die Mitgliedschaft in der DGVT Kosten entstehen.
Im Jahr 2019 wurden von der Task Force erste Modelle vorgestellt und diskutiert. Es folgte eine weitere Überarbeitung durch die Task Force und im April 2020 wurden die Modelle erneut vorgestellt. Das Modell mit Beitragsfreiheit für PiA wurde präferiert und in der VPP 02/2020 veröffentlicht, verbunden mit dem Aufruf zur Diskussion. Vor einer Woche wurde ein Änderungsantrag zum Antrag der Task Force vom Forum Beratung eingereicht.
Antrag auf Änderung der Beitragsordnung
Judith Schild übernimmt die Darstellung des Antrags der Task Force. Mitglieder der Gruppe waren Benjamin Seifert (PiA), Alexandra Rohe (Ausbildungsakademie), Heiner Vogel (Länderrat) und Judith Schild (Vorstand). Unterstützt wurde die Gruppe durch Milana Kirsch und Aline Schneider aus der Geschäftsstelle in Tübingen. Sie berichtet, dass über einen langen Zeitraum, teilweise sehr emotional, diskutiert wurde. Die Entscheidung fiel auf das Modell der Beitragsfreiheit der PiA. Wichtig sei es, Weichen für die Zukunft zu stellen und jüngere Menschen für den Verein zu gewinnen. Die Erfahrung zeigt, dass die eingetretenen PiA auch Mitglied bleiben. Andere Verbände bieten bereits eine beitragsfreie Mitgliedschaft an. Aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit und um das berufspolitische Gewicht zu behalten, präferiert die Task Force das vorgeschlagene Modell.
Judith Schild stellt zunächst die derzeit geltende Beitragsordnung vor. Die Beiträge für die Mitgliedschaft im Verein DGVT sind gestaffelt u. a. nach Umfang der Berufstätigkeit (Vollzeit 120 Euro, Teilzeit 75 Euro, nicht erwerbstätig 50 Euro). PiA in der Praktischen Tätigkeit zahlen einen reduzierten Beitrag von 75 Euro und Studierende im konsekutiven Erststudium sind beitragsfrei.
Die Beitragsordnung, über die nun abgestimmt werden soll, sieht vor, den Regelbeitrag für die Mitgliedschaft im Verein DGVT e.V. zukünftig auf 160 Euro zu erhöhen, für Teilzeitbeschäftigte auf 110 Euro. Neu hinzugekommen ist die Reduktion des Beitrags für Neuapprobierte/Berufsanfänger*innen im ersten Jahr nach der Approbation (110 Euro). Der Beitrag für nicht Erwerbstätige bleibt bei 50 Euro, Studierende und Psychotherapeut*innen in Ausbildung sind in diesem Modell beitragsfrei. (Anmerkung: Die Gebührentabellen sind im Anhang des Protokolls abgedruckt). Judith Schild bittet darum, den Antrag zu unterstützen.
Änderungsantrag zum Antrag der Task Force auf Änderung der Beitragsordnung
Im Anschluss wird der Änderungsantrag zum Antrag der Task Force auf Änderung der Beitragsordnung des Forums Beratung, vertreten durch Frank Nestmann, vorgestellt und begründet. Er zeigt Verständnis dafür, dass die Beiträge der Mitglieder zugunsten der Beitragsfreiheit der PiA erhöht werden müssen. Der Kritikpunkt des Forums Beratung ist, dass die deutliche Anhebung des Beitrags wiederum Mitgliedsgruppen trifft, die als Nicht-Approbierte in vielen psychosozialen und psychologischen Einrichtungen und Diensten arbeiten. Die Einstiegs- und Regeleinkommen dieser Berufsgruppen liegen deutlich unter dem Gehalt von Psychotherapeut*innen. Zudem profitieren diese Berufsgruppen weniger bis gar nicht vom DGVT-Berufsverband. Es wird befürchtet, diese Mitglieder zu verlieren und eine damit einhergehende Änderung der Mitgliederstruktur in der DGVT zu riskieren. Der Vorschlag des Forums Beratung wird untermauert durch die Leitlinien und dem Markenkern des Vereins, nämlich 1. der sozialen Gerechtigkeit, 2. der Fairness und Solidarität in Belastung und Ressourcenverteilung, 3. der Multidisziplinarität und Diversität. Zentrale Positionen des Kompromissvorschlags des Forums Beratung sind die Gleichbehandlung von approbierten und nicht-approbierten Berufsanfänger*innen und die Begrenzung der Beitragsfreiheit der PiA auf drei Jahre und einem anschließenden Beitrag von 50 Euro, da über ambulante Therapien Einkünfte erwirtschaftet werden können. Ein weiteres Anliegen ist die Beitragsreduktion für Ehrenamtliche in der DGVT als Anerkennung ihres Engagements.
Diskussion
Oliver Kunz nimmt zu den einzelnen Punkten des Änderungsantrags des Forums Beratung Stellung.
Er unterstützt den Hinweis der Gleichstellung der Berufsgruppen. Dazu gehöre auch die Überlegung, wie für diese Berufsgruppen die Mitgliedschaft attraktiver gestaltet werden kann. Er schlägt eine Task Force 2 vor, die sich mit diesen Aspekten beschäftigt. Die Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements über eine Beitragsreduktion wurde mehrfach diskutiert. Der Beitrag ab dem vierten PiA-Jahr wird kritisch gesehen, da er nicht zum Ziel der Mitgliedergewinnung führt, da in anderen Verbänden die Beitragsfreiheit uneingeschränkt gewährt wird. Eine geringere Beitragserhöhung für Beschäftigte lehnt er aufgrund der Befürchtung ab, ein finanzielles Defizit zu beschließen.
Es werden im Plenum eigene Einschätzungen zu den beiden Anträgen ausgetauscht. So wird u.a. dargestellt, dass es eine starke Konkurrenz von anderen Verbänden in Bundesländern ohne DGVT Ausbildungszentren gibt. Es wird auf die steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge hingewiesen. In einer anderen Wortmeldung wird aus eigener Erfahrung bestätigt, dass sich PiA bewusst für andere Verbände aufgrund der Beitragsfreiheit entscheiden. Die Idee der Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit im Verein findet Zustimmung, doch weniger die Anerkennung durch einen reduzierten Mitgliedsbeitrag.
Es wird darauf hingewiesen, dass ich die Einschränkung der Beitragsfreiheit ausschließlich für die Psychotherapie-Ausbildung bezieht und somit der Satzung der DGVT widerspreche.
Wolfgang Schreck sieht die Ergebnisse der Task Force als ersten Schritt, kann sich weitere Schritte in Richtung Beitragsgerechtigkeit und Profilschärfung als multiprofessioneller Verein vorstellen.
Er sichert zu, dass das Thema schnell aufgegriffen wird. Zum Intergremientreffen könnten Vorschläge eingebracht werden, wie andere Berufsgruppen berücksichtigt werden können, damit sie zur nächsten MV zur Abstimmung gebracht werden können.
Die Frage „Sind Sie mit dem Änderungsantrag des Forum Beratung zum Antrag der Task Force zur Änderung der Beitragsordnung der DGVT einverstanden?“ wird zur Abstimmung gebracht. Der Antrag wird mit 13 Ja-Stimmen, 39 Nein-Stimmen und 10 Enthaltungen abgelehnt.
Anschließend wird über den Antrag der Task Force abgestimmt: „Sind Sie mit der Änderung der Beitragsordnung der DGVT in der jetzt vorliegenden Form einverstanden?“. Der Antrag wird mit 43 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen angenommen.
TOP 17: Vorstellung von Ideen zum weiteren zukünftigen Änderungsbedarf der Satzung
Die Moderation übernimmt Mechthild Greive. Kerstin Burgdorf stellt anhand von Folien den Änderungsbedarf der Satzung vor. Es sei ein ständiger Prozess, die Satzung zu prüfen und zu aktualisieren und weiterzuentwickeln.
Dies betrifft:
1. Gemeinnützigkeit (§ 2 DGVT-Satzung)
Die Satzung und die Geschäftsordnung müssen im Hinblick auf Änderungen im Umsatzsteuer- und Gemeinnützigkeitsrecht stetig überprüft werden.
2. Verankerung weiterer Berufsgruppen der psychosozialen Versorgung in der Satzung
Dies kam im Laufe der MV häufiger zur Sprache und könnte aufgegriffen werden.
3. Wahl der Vertreter*innen von Länderrat, Akademie und PiA-AG (§ 8 DGVT-Satzung)
Dies sei in der Satzung zwar geregelt, könnte aber klarer und verständlicher dargestellt werden.
4. Verankerung der (Doppel-)Geschäftsführung der DGVT in der Satzung
Dies würde die Professionalisierung festschreiben und eine Aufgabendelegation vom Vorstand auf die Geschäftsführung ermöglichen. Zudem können Haftungsfragen geklärt werden.
5. Delegationsmöglichkeiten (§ 9 DGVT-Satzung)
Der Aufgabenverdichtung des ehrenamtlichen Vorstands könnte durch eine Verankerung von Delegationsmöglichkeit in der Satzung entgegengetreten werden.
Weiterhin sind durch die Änderung des Psychotherapeutengesetzes neue Begrifflichkeiten entstanden, die in die Satzung eingearbeitet werden müssen, wie beispielsweise die neue Berufsbezeichnung als auch die neue Bezeichnung der Ausbildungszentren.
Kerstin Burgdorf schlägt vor, die Themen am Intergremientreffen aufzugreifen und zu diskutieren.
TOP 18: Verschiedenes
Es gibt keine Wortmeldungen.
Mechthild Greive schließt die erste virtuelle Mitgliederversammlung der DGVT um 18:50 Uhr und bedankt sich bei allen, die für die Umsetzung und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt haben.
Versammlungsleiterin: Mechthild Greive
Protokollantin: Ute Schiffer (Bundesgeschäftsstelle)