Ältere Menschen mit psychischen Störungen sind psychotherapeutisch sehr schlecht versorgt. Deshalb hat die DGVT 2012 eine neue Fachgruppe ins Leben gerufen, die sich speziell mit den Bedürfnissen der ständig wachsenden Gruppe alter Menschen beschäftigt.
Insbesondere bei Hochaltrigen kommt ambulante Psychotherapie praktisch nicht vor. Außerdem wissen wir noch wenig darüber, wie wir mit den üblichen psychotherapeutischen Ansätzen und Methoden den Bedürfnissen und Zielen älterer Menschen gerecht werden. Anliegen und Ziele der neuen Fachgruppe sind:
Initiatorinnen der Fachgruppe sind Monika Basqué (Leiterin des Ausbildungszentrums Berlin, Sprecherin der DGVT- Landesgruppe Berlin) und Dr. Eva-Marie Kessler (Nachwuchsgruppenleiterin in der Abteilung für Psychologische Alternsforschung der Universität Heidelberg)
Eine Mailingliste „Altern“ wurde außerdem bereits eingerichtet: Interessent*innen können sich über dgvt(at)dgvt(dot)de anmelden.
Die digitale Statuskonferenz der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. zum Thema „Psychische Gesundheit in der dritten Lebensphase – Erkenntnisse, Fragen und Herausforderungen“ fand am 12. November statt. U.a. mit einem Vortrag zur psychischen Gesundheit im Alter von Prof. Dr. Eva-Marie Kessler (MSB Medical School Berlin GmbH).
[mehr]In diesem Jahr findet der Tag der älteren Menschen unter den besonderen Bedingungen der weltweiten Corona-Pandemie statt. Neben den unmittelbaren gesundheitlichen Risiken, die vom COVID-Virus für ältere Menschen ausgehen, dürfen auch die psychischen Folgen durch soziale Isolation und das Gefühl einer permanenten Bedrohungssituation nicht außer Acht gelassen werden. Die Auswirkung gesellschaftlicher Entwicklungen wie die wachsende Armutsgefährdung für Ältere könne individuell die psychische Belastungssituation verstärken. Daraus erwächst eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es darf nicht als typisches Verhalten älterer Menschen fehlinterpretiert werden, wenn diese sich zurückziehen, traurig oder antriebslos werden.
[mehr]Wenn in der öffentlichen Debatte in Zeiten der Corona-Pandemie über ältere Menschen gesprochen wird, dann fällt regelhaft der Begriff der Risikogruppe. Ansteckungs- oder Sterberaten werden kaum berichtet, ohne dass fortgeschrittenes chronologisches Alter thematisiert wird (etwa „90 Prozent der Verstorbenen waren über 70 Jahre“). Die Rede von der ‚Risikogruppe ältere Menschen‘ scheint dabei oftmals – empirische Analysen stehen noch aus – in eine bestimmte mediale Bildsprache eingebettet zu sein. Diese reicht von gebrechlichen alten Menschen an Rollatoren bis hin zur bloßen Darstellung von Körperteilen wie etwa faltigen Händen oder Körperhinterseiten. Jetzt kommt vielleicht der Einwand: Aber sind nicht auch ältere Menschen in Anbetracht erhöhter Raten für Infektionen, schwere Verläufe und Sterblichkeit eine zentrale Risikogruppe? Und ist es nicht auch zu ihrem Schutz sinnvoll, immer wieder auf ihr erhöhtes Risiko hinzuweisen?
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